Deutsche Wirtschaft in der Corona-Krise 2020
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Infografik Nr. 220011
Das Corona-Virus, das sich von China ausgehend 2020 in der ganzen Welt verbreitete, zog überall schwere Folgen für die Menschen, die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben nach sich. Am 11. März erklärte die Weltgesundheitsorganisation die durch das Virus ausgelöste Krankheit Covid-19 zur Pandemie. Viele Staaten ergriffen nun einschneidende gesundheitspolitische Maßnahmen, um soziale Kontakte zu unterbinden und so die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. In Deutschland traten am 18. März gravierende Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Kraft, die einige Tage später noch verschärft wurden. Geschäfte, Gaststätten und Hotels, Sport- und Unterhaltungsstätten, Kitas, Schulen und Universitäten mussten schließen, Produktionsfirmen schränkten den Betrieb ein und viele Arbeitnehmer mussten im Homeoffice arbeiten oder wurden in Kurzarbeit geschickt. Rasch wurde es zur Gewissheit, dass die Wirtschaft durch die Pandemie ähnlich schwer in Mitleidenschaft gezogen würde wie durch die Finanzkrise 2008/09. Der zuvor zehn Jahre anhaltende wirtschaftliche Aufschwung wurde gestoppt. Noch im März brachte der Bund ein umfangreiches Hilfspaket auf den Weg, mit dem Existenzen gesichert, Arbeitslosigkeit vermieden und Unternehmen aller Größen vor dem wirtschaftlichen Aus bewahrt werden sollten.
Waren die Auswirkungen im ersten Quartal 2020 noch überschaubar, so erfolgte im zweiten Quartal ein tiefer Einschnitt: Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Ausrüstungsinvestitionen (Maschinen, Fahrzeuge usw.) um nahezu 24 %, der Export brach um 22,3 % ein, der private Konsum um 12,8 % und das reale Bruttoinlandsprodukt als Ausdruck der gesamten Wirtschaftsleistung um 11,3 %! Auch auf dem Arbeitsmarkt fand der jahrelange Aufwärtstrend sein Ende. Dank der politischen Stützungsmaßnahmen hielten sich die Arbeitsplatzverluste zwar in Grenzen, am Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden (um 9,1%) zeigt sich jedoch, wie stark die Wirtschaftstätigkeit in der ersten Welle der Pandemie abgebremst wurde.
Auch das dritte und vierte Quartal standen unter negativen Vorzeichen. Ab November 2021 wurde erneut ein Lockdown verhängt, um der zweiten Pandemie-Welle zu begegnen. Derweil versuchte der Staat, die Konsumnachfrage der privaten Haushalte und das Überleben der Betriebe mit weiteren Hilfsprogrammen zu unterstützen. So wurde für das zweite Halbjahr 2020 die Umsatzsteuer gesenkt; die Überbrückungshilfen für Unternehmen wurden verlängert, Milliarden für Energie-, Digitalisierungs- und Gesundheitsschutzmaßnahmen freigegeben. Dem stand ein kräftiger Anstieg der Staatsverschuldung (auf rund 70 % des BIP ) gegenüber. Aufs ganze Jahr gesehen schrumpfte die Wirtschaftsleistung 2020 um 4,9 %.
Ausgabe: | 04/2021 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |