Die Gründung des Deutschen Reichs 1871

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Die Idee vom Zusammenschluss der buntscheckigen deutschen Territorien zu einem Staat, einer Nation beschäftigte in den Jahrzehnten nach dem Wiener Kongress von 1815 die Vorstellungswelt sowohl der Romantiker als auch der demokratischen und liberalen Kräfte. In der Revolution von 1848 schien endlich der historische Augenblick gekommen, in dem sich diese Idee verwirklichen ließ. Aber die alten Mächte mit ihrer Ablehnung einer „von unten“, aus dem Volk emporgewachsenen Einigungsbewegung setzten sich noch einmal durch. Stattdessen wurde die nationale Einigung zum Gegenstand eines Machtkampfs um die Vorherrschaft in Deutschland, und erst, als dieser Kampf entschieden war, wurde sie mit vertraglicher Einwilligung der deutschen Landesherren „von oben“ herbeigeführt.

Den Grundstein dafür legte Otto von Bismarck, der als preußischer Ministerpräsident seit 1862 darauf hinarbeitete, die Machtposition Preußens zu festigen und Österreich als konkurrierende Macht zurückzudrängen. Diesem Ziel kam er durch die Kriege gegen Dänemark (1864) und gegen Österreich und seine Verbündeten (1866) näher. Österreich wurde durch die Niederlage aus der deutschen Politik hinausgedrängt; Preußen ging – auch durch umfangreiche Annexionen nördlich der Mainlinie (u.a. des Königreichs Hannover) – mit deutlichem Machtgewinn aus diesen Kriegen hervor. Diese Kräfteverlagerung löste in Frankreich aber Befürchtungen vor einem weiteren Machtzuwachs Preußens in Europa aus. An der Frage der Kandidatur eines Hohenzollernprinzen für den vakanten spanischen Königsthron entzündete sich der schwelende Konflikt: Frankreich, von Bismarck geschickt in eine offensive Rolle gedrängt, erklärte Preußen am 19.7.1870 den Krieg. Von Frankreich unerwartet, formierte sich auf der Gegenseite ein Bündnis zwischen Preußen und den süddeutschen Staaten, das diesen Krieg für sich entschied.

Am 2.9.1870 ging die vorentscheidende Schlacht von Sedan für Frankreich verloren; Kaiser Napoleon III. geriet in preußische Kriegsgefangenschaft. Gestützt auf den gemeinsamen Erfolg verhandelte Bismarck in den folgenden Wochen mit den süddeutschen Staaten über deren Beitritt zum Norddeutschen Bund, der sich damit zum Deutschen Reich erweiterte. Mit der Einräumung vertraglicher Sonderrechte wurden auch Württemberg und Bayern dafür gewonnen. Dem König von Bayern blieb es vorbehalten, dem preußischen König die Annahme der Kaiserwürde anzutragen. Noch vor dem Waffenstillstand, der den Krieg beendete, wurde Wilhelm I. am 18.1.1871 im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert. Bereits seit Beginn des Jahres 1871 waren die deutschen Staaten im neuen Deutschen Reich vereinigt.

Ausgabe: 03/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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