Bevölkerungsprobleme Chinas

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Seit Gründung der Volksrepublik China versuchte die Staats- und Parteiführung fast durchgängig, die Bevölkerungsentwicklung des Landes mit propagandistischen Mitteln oder durch staatliche Maßnahmen zu beeinflussen. Diese Versuche zielten aber in unterschiedliche Richtungen. Unmittelbar nach der Staatsgründung stand das Wachstum der Bevölkerung im Vordergrund, aber aus Furcht vor Versorgungsengpässen wurden noch in den 1950er Jahren Programme zur Geburtenbeschränkung eingeführt. Das wiederholte sich nach der verheerenden Hungersnot, die 1962-64 auf die gescheiterte Industrialisierungsoffensive des „Großen Sprungs nach vorn“ folgte, wurde in der Kulturevolution aber wieder aufgegeben. In den 1970er Jahren versuchte die Kampagne „Später, länger, weniger“ das Bevölkerungswachstum abzubremsen, ehe dann 1979 – parallel zum Beginn der großen Wirtschaftsreformen – die Ein-Kind-Politik ausgerufen und im weiteren Verlauf mit rigiden Kontrollmaßnahmen durchgesetzt wurde. Zwar stieg die Geburtenrate (die Zahl der Neugeborenen je 1000 Einwohner) in den 1980er Jahren noch einmal kräftig an, ab 1989 ging sie aber kontinuierlich zurück.

In diesen Jahren erntete China die Dividende seiner Bevölkerungspolitik: Alle Kräfte flossen in die wirtschaftliche Entwicklung. Das Heer der Erwerbstätigen wuchs; immer mehr Frauen gliederten sich in den Arbeitsprozess ein. Und während der Anteil der Kinder an der Gesamtbevölkerung schrumpfte, nahm der Anteil der erwerbsfähigen Jahrgänge (zwischen 14 und 64 Jahren) kräftig zu: 1982 lag er bei knapp 62 %, 2018 schon bei 71%. Mit der Verbesserung der Lebensverhältnisse und dem Anstieg der Lebenserwartung wuchs aber auch der Anteil der älteren Bevölkerung. Für die Zukunft ist mit einer weiteren Verschiebung zu den älteren Jahrgängen und einer entsprechenden Zunahme der sogenannten „Alterslast“ zu rechnen.

Um diesen Alterungsprozess zu verlangsamen und das Bevölkerungswachstum zu beleben, verkündete die chinesische Führung 2015 das Ende der Ein-Kind-Politik. Aber die erhoffte Wirkung dieses Richtungswechsels blieb bisher aus. 2020 sank die Zahl der Neugeborenen (mit schätzungsweise 12,4 Mio) auf den tiefsten Punkt seit nahezu 60 Jahren. Offenbar setzen jüngere Menschen inzwischen verstärkt auf Arbeit und Konsum und können oder wollen sich größere Familien nicht ohne weiteres leisten. Es macht sich aber auch bemerkbar, dass in den Jahren der Ein-Kind-Politik (und bis heute) Mädchengeburten häufig unterdrückt wurden. Die Jahrgänge jüngerer Frauen, die als Mütter in Frage kommen, sind daher vergleichsweise schwach besetzt und werden auf absehbare Zeit weiter schrumpfen.

Ausgabe: 03/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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