Ladepunkte für Elektroautos
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Infografik Nr. 400551
Entscheidend für den Fortschritt der Verkehrswende ist nicht nur die wachsende Verbreitung von Elektrofahrzeugen, es braucht auch eine entsprechende Infrastruktur an Ladestationen. Derzeit erfolgen rund 85 % aller Ladevorgänge an privaten Ladepunkten, entweder zu Hause oder am Arbeitsplatz. Weil Haushaltssteckdosen aufgrund der hohen und langen Strombelastung dafür ungeeignet sind, empfehlen sich sogenannte Wallboxen: Das sind fest an der Wand installierte Ladestationen, mit denen sich Elektroautos schneller und sicherer laden lassen als über die Steckdose. Seit November 2020 werden Wallboxen mit einem Zuschuss für Kauf und Installation gefördert. Und die Nachfrage ist hoch: Bis Juli 2021 wurden im Förderrahmen bereits rund 620 000 Wallboxen beantragt.
Für Elektrofahrer ohne eigene Ladestation und für den Fernverkehr ist außerdem ein flächendeckendes Netz von öffentlichen Ladepunkten wichtig. Nach Zahlen des Branchenverbandes BDEW kommt dessen Ausbau zügig voran: Standen Ende 2011 bundesweit erst 2 250 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung, waren es im Mai 2021 schon mehr als 40 000. Dabei mitgezählt sind Ladepunkte auf Privatgelände, die öffentlich nutzbar sind – zum Beispiel in Parkhäusern oder auf Parkplätzen von Supermärkten. Allerdings zeigen sich in den Bundesländern deutliche Unterschiede. Am engmaschigsten ist das Netz in Baden-Württemberg und Bayern: Dort kamen im Mai 2021 auf 100 000 Einwohner je 64 Ladepunkte. Das Schlusslicht bildete Mecklenburg-Vorpommern mit nur 22 Ladepunkten je 100 000 Einwohner.
Der künftige Bedarf an Ladestellen ist von verschiedenen dynamischen Einflussgrößen abhängig. Laut Empfehlung der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“ (NPM) sollte der Bedarf daher nicht als starre Größe, sondern als „bewegliches Ziel“ betrachtet werden. Zum Beispiel muss er immer wieder an die Entwicklung der Marktanteile von Elektrofahrzeugen angepasst werden. Auch das Nutzerverhalten wirkt sich auf die Bedarfsprognose aus, denn je mehr im Privaten geladen wird, desto weniger öffentliche Ladestellen sind erforderlich. Außerdem werden proportional weniger Ladepunkte nötig sein, wenn die Ladeleistungen zunehmen. Derzeit ist nur etwa jeder siebte öffentlich zugängliche Ladepunkt ein sogenannter Schnellladepunkt, an dem Batterien binnen einer halben Stunde aufgeladen werden können. Schnellladepunkte sind meist an Autobahnraststätten zu finden. Für den Fernverkehr geht die NPM davon aus, dass es bis 2025 alle 30 bis 50 Kilometer eine Ladestation geben sollte. Aber auch diese Abstände können sich ändern, wenn die Reichweiten der Akkus größer werden.
Ausgabe: | 09/2021 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |