Das Saarland – Vom Völkerbunds-Mandat zum Bundesland

Das Saarland – Vom Völkerbunds-Mandat zum Bundesland
42 Credits

Für Sie als Mitglied entspricht dies 4,20 Euro.

Infografik Nr. 016911

Die Geschichte des Saarlands, kompakt in einem ZAHLENBILD. Laden Sie dieses neue ZAHLENBILD direkt herunter!

Welchen Download brauchen Sie?

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das „Saarbeckengebiet“ mit seiner Kohle- und... mehr
Mehr Details zu "Das Saarland – Vom Völkerbunds-Mandat zum Bundesland"

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das „Saarbeckengebiet“ mit seiner Kohle- und Stahlindustrie 1920 im Vertrag von Versailles auf Verlangen Frankreichs vom Deutschen Reich abgetrennt und für 15 Jahre dem Völkerbund unterstellt. Eine vom Völkerbund ernannte internationale Regierungskommission übernahm die Verwaltung des Gebiets mit seinen rund 770 000 Einwohnern. Nach einer Volksabstimmung, die sich mit großer Mehrheit für Deutschland aussprach, kehrte die Saar am 1.3.1935 ins Reichsgebiet zurück.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erneuerte Frankreich seine Bemühungen, die Saarregion von Deutschland abzukoppeln. Das Saargebiet war zunächst Teil der französischen Besatzungszone im Südwesten Deutschlands, wurde 1946 aber mit Duldung der USA und Großbritanniens aus dem Besatzungsregime herausgelöst und von Paris aus direkt unter Verwaltung genommen. Bedeutende Gebietserweiterungen waren diesem Akt vorausgegangen. Zwar scheiterte die politische Annexion der Saar an der Ablehnung durch die Sowjetunion, doch erfolgte durch einseitige Maßnahmen Schritt für Schritt die wirtschaftliche Anbindung des Saargebiets an Frankreich. Am 20.11.1947 wurde der französische Franc als gesetzliche Währung an der Saar eingeführt und seit dem 1.4.1948 war das Saarland in einer Zollunion mit Frankreich verbunden. Für Frankreich war dies von großer Bedeutung: So entsprachen die Kohle- und Stahllieferungen von der Saar 1953 jeweils einem Viertel der französischen Produktion. Im gleichen Jahr war das Saarland drittwichtigster Zulieferer Frankreichs und zweitwichtigster Abnehmer französischer Produkte.

Politisch nahm das Saarland währenddessen eine halbautonome Stellung ein. Zeitungs-, Partei- und Gewerkschaftsverbote beschränkten die demokratische Willensbildung. Frankreich setzte darauf, dass über die „Saarfrage“ endgültig in einem künftigen Friedensvertrag mit Deutschland entschieden würde. Als Übergangslösung wurde zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland eine Europäisierung des Saarlands ins Auge gefasst. Dazu kamen endlich auch die Bürgerinnen und Bürger des Saarlands zu Wort: In einer Volksabstimmung am 23.10.1955 lehnten sie das Europa-Statut für die Saar mit 67,7 % der Stimmen ab. Nach diesem Ergebnis war Frankreich vor dem Hintergrund der beginnenden europäischen Zusammenarbeit und gegen bedeutende wirtschaftliche Konzessionen zu einer abschließenden Regelung mit Deutschland bereit. Auf Grundlage der „Luxemburger Verträge“ vom Oktober 1956 wurde das Saarland am 1.1.1957 als Bundesland in die Bundesrepublik eingegliedert. Die wirtschaftliche Rückgliederung erfolgte nach einer Übergangsfrist ab 6.7.1959 (u.a. mit Einführung der D-Mark als Währung).

Ausgabe: 03/2022
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
Zuletzt angesehen