Mercosur - Gemeinsamer Markt Südamerikas

Mercosur - Gemeinsamer Markt Südamerikas
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Infografik Nr. 868162

Mit großem Erfolg ging 1991 der Gemeinsame Markt Südamerikas (Mercosur) an den Start. Im Lauf der Jahre ging jedoch einiges vom anfänglichen Schwung verloren. Das Ziel, eine größere Rolle in der Weltwirtschaft zu spielen, wurde nicht erreicht. Doch das ist nicht das letzte Wort, wenn es gelingt wirtschaftliche Interessen und Umwelt- bzw. Klimaschutz aufeinander abzustimmen.

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Der Mercosur (portug. Mercosul) wurde 1991 durch den Vertrag von Asunción gegründet. Gründungsmitglieder waren Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Als Gemeinsamer Markt sollte er zur Verbesserung der lange angespannten Beziehungen zwischen Argentinien und Brasilien beitragen, die Mitgliedstaaten wirtschaftlich enger zusammenführen und ihrer Entwicklung neuen Schub verleihen. Der Vertrag versprach die freie Bewegung von Gütern, Dienstleistungen und Produktionsfaktoren zwischen den beteiligten Staaten; Binnenzölle wurden abgeschafft, nach außen sollte eine gemeinsame Handelspolitik betrieben werden.

2012 wurde Venezuela mit seinen reichen Ölreserven als fünftes Mitglied in den Mercosur aufgenommen; die wirtschaftliche Krise des autoritär regierten Landes, Menschenrechtsverletzungen und der Bruch gemeinsamer Handelsregeln führten 2016/17 jedoch zur Suspendierung seiner Mitgliedschaft. Die übrigen selbstständigen Staaten Südamerikas sind mit dem Mercosur inzwischen assoziiert und genießen dadurch Zollvorteile im gegenseitigen Handel. Bolivien wartet auf seine Vollmitgliedschaft, zu der aber noch die Zustimmung von brasilianischer Seite fehlt.

In den 1990er Jahren startete der Mercosur mit großem Erfolg. Bis zum Ende der Dekade verzehnfachte sich der Handelsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten. Seitdem ist eine gewisse Erstarrung eingetreten. Bei der regionalen Integration sind kaum noch Fortschritte zu verzeichnen. Protektionistische Ausnahmen im Binnenhandel und das Fehlen eines gemeinsamen Außenzolls verhindern ein engeres Zusammenwachsen im Gemeinsamen Markt. Auch das Ziel einer stärkeren Integration in den Welthandel lässt noch auf sich warten. So gelang es bisher kaum, gemeinsame Handelsabkommen mit anderen Staaten abzuschließen. Das umfassende Freihandelsabkommen, das zwischen dem Mercosur und der EU bis 2019 ausgehandelt wurde, liegt noch immer auf Eis, da es in einigen EU-Ländern Widerstände gegen die Ratifizierung gibt. Neben der Rücksicht auf europäische Agrarinteressen spielt dabei auch der nicht ausreichend gesicherte Sozial- und Umweltschutz, vor allem im Blick auf die Erhaltung des Regenwalds, eine Rolle.

Im Außenhandel des Mercosur hat China der EU inzwischen den Rang abgelaufen. Angesichts der Notwendigkeit, die Handelsbeziehungen zu diversifizieren und Abhängigkeiten abzubauen, dürften sich Mercosur und Europäische Union künftig aber wieder stärker einander zuwenden.

Ausgabe: 01/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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