Volkskrankheit Alzheimer
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Infografik Nr. 141294
Je mehr die Gesellschaft altert, desto häufiger kommt es zu degenerativen Erkrankungen des Gehirns. In Deutschland leiden bereits 1,8 Mio Menschen an Demenz und davon 1,2 Mio an der Alzheimer-Krankheit. Was sind die Folgen dieser Erkrankung? Wie viel Prozent einer Altersgruppe sind betroffen?
In Deutschland starben 2023 mehr als 10 000 Menschen, bei denen eine Alzheimer-Erkrankung als hauptsächliche Todesursache festgestellt wurde. Alzheimer löste damit rund 1 % aller Sterbefälle aus. Die Bedeutung dieser degenerativen Erkrankung des Gehirns geht aber noch weit darüber hinaus. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz: an ihr litten 2023 allein 1,2 Mio der insgesamt 1,8 Mio Demenzkranken in Deutschland. Kennzeichen der Krankheit ist der allmählich zunehmende Verlust wichtiger Hirnfunktionen. Im Gehirn sterben Nervenzellen und ihre Verbindungen ab, wovon die Betroffenen anfänglich nur wenig merken. Mit fortschreitender Erkrankung beschleunigt sich der Zerfall der Nervenzellen, die für das Erinnern, das Sprechen, Denken, Lernen und die räumliche Orientierung zuständig sind. Die Sinneswahrnehmungen können dann nicht mehr richtig verarbeitet und mit bereits Gelerntem sinnvoll verknüpft werden.
Die genauen Ursachen für den Abbau des Gehirns bei der Alzheimer-Krankheit sind nicht bekannt. Allerdings gibt es Risikofaktoren, deren Zusammenspiel die Krankheit auslösen kann. Dazu gehören vor allem das Alter, bestimmte genetische Faktoren, Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel, Gefäßverkalkungen und ein schlecht eingestellter Blutzucker bei Diabetikern. Die krank machenden Veränderungen im Gehirn beginnen schon bis zu 20 Jahre vor dem Auftreten der ersten Symptome. Erst wenn diese so ernst sind, dass sie die Fähigkeit zur Erledigung alltäglicher Aufgaben einschränken, spricht man von einer Alzheimer-Erkrankung. Die Krankheitsfolgen sind für die Betroffenen und ihre Angehörigen zunächst noch relativ einfach zu bewältigen, nehmen im Zeitverlauf aber immer dramatischere Formen an. Die Betroffenen lassen in ihren Gedächtnisleistungen nach und verlieren die zeitliche und räumliche Orientierung. Häufig entwickeln sie eine sogenannte Hinlauftendenz und machen sich scheinbar planlos zu irgendeinem Ziel auf den Weg. Zum Verlust der geistigen kommen zunehmend Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit. Zusätzlich treten oft Verhaltensstörungen auf, die sich als Rastlosigkeit, Schlaflosigkeit, Misstrauen und Aggressivität äußern können.
Alzheimer und andere Formen der Demenz treten in der Regel erst in höherem Alter auf. Die Prävalenzrate (der Prozentsatz der Betroffenen in einer Bevölkerungsgruppe) steigt mit zunehmendem Alter aber steil an. Nach Daten der WHO (2021) liegt sie in Europa bei den 65- bis 69-Jährigen noch bei 1,9 %, klettert bei den Über-90-Jährigen aber auf mehr als 36 %. Frauen sind deutlich häufiger betroffen und machen etwa zwei Drittel der Erkrankten aus.
Ausgabe: | 11/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |