Grönland

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Die Absichtserklärungen von US-Präsident Trump, Grönland kaufen oder gar annektieren zu wollen, haben den Blick der Öffentlichkeit auf die menschenarme Insel in der Arktis gelenkt. Was macht sie aus der Sicht der Großmächte so interessant? Wie ist ihr völkerrechtlicher Status? Informationen dazu und wichtige Daten zur Geschichte Grönlands in diesem ZAHLENBILD!

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Grönland ist die größte Insel der Welt und liegt zwischen Nordatlantik und Nordpolarmeer in der Arktis. Mit 2,17 Mio km² ist es etwa sechsmal so groß wie Deutschland. Rund 80 % seiner Fläche sind von einem bis zu 3 000 Meter mächtigen Eisschild bedeckt. Die Mehrheit seiner 56 400 Einwohner (2025) gehört zu den Inuit, deren Traditionen und Sprache die Identität der Grönländer prägen.

Die Geschichte Grönlands ist eng mit der des 3 500 Kilometer entfernten europäischen Staates Dänemark verbunden. Seit 1776 war Grönland eine Kolonie des Königreichs Dänemark-Norwegen. Nach dessen Auflösung (1814) verblieb es bei Dänemark. 1953 wurde es als Provinz in das dänische Königreich eingegliedert. Es folgte eine Phase der Modernisierung, die von Dänemark mit hohen Subventionen gefördert wurde. Zu den Schattenseiten dieser Periode zählten die Erosion der Sozialstruktur und der Verlust kultureller Identität. 1979 erhielt Grönland die begrenzte Selbstverwaltung. Nach einem Referendum trat es 1985 aus der Europäischen Gemeinschaft aus. 2009 wurde die Selbstverwaltung durch das „Gesetz über Grönlands Selbstregierung“ erweitert. Es erkannte dem grönländischen Volk einen eigenständigen Status als völkerrechtliches Subjekt und das Recht auf Selbstbestimmung zu. In inneren Angelegenheiten, soweit sie an Grönland übertragen wurden, entscheiden die Grönländer selbst; für Verteidigung und die großen Linien der Außenpolitik bleibt Dänemark zuständig.

US-Präsident Trump äußerte seit 2019 sein Interesse daran, Grönland von Dänemark zu kaufen. Im März 2025 bekräftigte er seine Absicht, die Insel notfalls zu annektieren. Damit rückte erneut Grönlands geostrategische Bedeutung in den Blick der Weltöffentlichkeit. Die gesamte Arktis ist Schauplatz des machtpolitischen Wettbewerbs zwischen den USA, Russland und China. Die USA unter Trump wollen mit dem Erwerb Grönlands ihre Nordostflanke absichern. Sie unterhalten schon seit dem Zweiten Weltkrieg einen militärischen Stützpunkt auf der Insel (Pituffik, früher Thule).

Zusätzliches Interesse wecken die Folgen des Klimawandels in diesem Teil der Welt. Durch die Eisschmelze eröffnen sich Schifffahrtsrouten im Polarmeer entlang der russischen Küste und durch Kanadas arktische Inselwelt (Nordost- und Nordwestpassage). Und der Abbau von Bodenschätzen wäre einfacher und kostengünstiger möglich. Grönland verfügt vor allem entlang seiner Südwestküste über beträchtliche Ressourcen strategisch wichtiger Rohstoffe, darunter Seltene Erden. Die Mehrheit der Grönländer wünschte Anfang 2025 aber keinen Anschluss an die USA, sondern die Unabhängigkeit.

Ausgabe: 04/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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