Generation Z in der Arbeitswelt

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Infografik Nr. 247804
Die Einstellungen und Werte der sogenannten Generation Z werden in Presseberichten oft kritisch hinterfragt. Es fehle ihr an Arbeitsmoral, lautet eines der Urteile. Was ist von solchen Meinungen zu halten? Wichtige Fakten und Hinweise auf aktuelle Studien finden Sie in diesem ZAHLENBILD!
Der Begriff „Generation“ bezeichnet in der Soziologie eine Altersgruppe, die durch ähnliche Erfahrungen geprägt ist und vergleichbare Verhaltensweisen, Werte und Lebensauffassungen entwickelt hat. Eine eindeutige Abgrenzung der Generationen ist allerdings nicht möglich, da in der Forschung wie im alltäglichen Sprachgebrauch unterschiedliche Zeitpunkte für den Beginn und das Ende der verschiedenen Generationen angenommen werden.
Die zwischen 1995 und 2010 Geborenen werden im Allgemeinen der sogenannten Generation Z (Gen Z) zugeordnet, die in Deutschland etwa ein Sechstel (16,5 %) der Bevölkerung ausmacht (Stand Ende 2023). Zu den prägenden Ereignissen ihrer Jugend und ihres frühen Erwachsenenalters zählen Unsicherheiten und Krisen wie die globale Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2008, die Flüchtlingskrise ab 2015, die Corona-Pandemie ab 2020 sowie der Russland-Ukraine-Krieg. Bei der Generation Z ist daher ein besonders stark ausgeprägtes Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität zu beobachten. Eine andere Besonderheit dieser Generation besteht darin, dass sie als erste seit früher Kindheit mit digitalen Technologien und dem Internet aufgewachsen ist. Ihre Angehörigen werden deshalb auch als „Digital Natives“ bezeichnet.
Die Generation Z stellt etwa ab 2030 den Kern der Beschäftigten im leistungsfähigsten Alter. Nicht selten ist aber zu hören und zu lesen, dass es ihr an Arbeitsbereitschaft fehle, dass die Work-Life-Balance für sie höher rangiere als eine berufliche Karriere. Was ist davon zu halten? Tatsächlich ist die Forschungs- und Datenlage zur Generation Z noch wenig belastbar. So wurden für einen Vergleich der Generation Z und der sogenannten Millennials (Geburtsjahre 1980-94) durch die Unternehmensberatung Deloitte 2024 auch rund 500 deutsche Teilnehmer aus der GenZ befragt. Nach dem Ergebnis der Studie stand für sie „Geld verdienen“ und damit finanzielle Sicherheit an erster Stelle. Das Gehalt habe die „Freude an der Arbeit“ als wichtigstes Berufswahlkriterium abgelöst.
Eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) entlarvt den Vorwurf mangelnder Arbeitsmoral dagegen als unbegründetes Klischee. Tatsächlich war die Erwerbsbeteiligung der 20- bis 24-Jährigen zuletzt so hoch wie seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr. Und eine groß angelegte Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung von 2024 ergab, dass sich die Einstellungen der Generation Z zur Arbeit nicht grundsätzlich von denen der übrigen Gesellschaft unterscheiden. Wo es Unterschiede gebe, seien sie im Wesentlichen vom Alter bestimmt und nicht von der Zugehörigkeit zu einer Generation.
Ausgabe: | 07/2025 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |