Die häufigsten Todesursachen
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Infografik Nr. 021450
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland stieg 2021 und 2022 auf mehr als eine Million. Das war vor allem auf Corona-Infektionen zurückzuführen. Als Todesursachen überwogen aber die Herz-Kreislauf- und die Krebserkrankungen. Das Diagramm zum Text zeigt die Häufigkeit der Todesfälle seit 1950.
Mit den allgemeinen Lebensumständen der Menschen, den Umwelteinflüssen und den Fortschritten der Medizin verändert sich auch das Risiko, an der einen oder anderen Krankheit zu sterben. Werden die Kriegszeiten ausgeklammert, so ist die Sterblichkeit in Deutschland seit Anfang des 20. Jh. deutlich zurückgegangen. 1910 kamen auf 100 000 Einwohner des Deutschen Reichs noch 1508 Sterbefälle, dagegen wurden in Deutschland 2015 – trotz des viel höheren Durchschnittsalters der Bevölkerung – nur rund 1125 Sterbefälle je 100000 Einwohner registriert. Die Corona-Pandemie ließ die Sterblichkeit vorübergehend aber wieder steigen. 2022 lag sie bei 1272 Todesfällen je 100 000 Einwohner.
Viele Krankheiten, die vor wenigen Generationen noch tödlichen Schrecken verbreiteten, treten unter den heutigen Lebensumständen seltener auf oder lassen sich medizinisch besser beherrschen. Dazu zählen vor allem infektiöse Erkrankungen wie Diphterie, Tuberkulose, Keuchhusten oder Masern. Es besteht aber immer die Gefahr, dass neue Infektionskrankheiten wie COVID-19 das Sterberisiko massiv erhöhen. Auch die einst als Hauptursache der Säuglingssterblichkeit gefürchteten ernährungsbedingten Krankheiten haben an Bedeutung verloren. Dafür werden viel mehr Menschen von den im höheren Alter auftretenden „degenerativen“ Krankheiten (wie Herz-Kreislauf-Störungen, Krebsleiden) dahingerafft.
Im Lauf des Jahres 2022 starben in Deutschland rund 1,066 Mio Menschen – 532 300 Männer und 534 000 Frauen. Mehr als 95 % dieser Todesfälle wurden durch Krankheiten verursacht, die übrigen knapp 5 % durch Unfälle oder sonstige nichtnatürliche Einwirkungen. Als häufigste Todesursachen erwiesen sich die Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems, an denen 31 % der Männer und 36 % der Frauen starben. Krebserkrankungen – als zweithäufigste Ursache – lösten 2022 bei den Männern mehr als 23 %, bei den Frauen 20 % der Sterbefälle aus. In 5 % aller Sterbefälle wurde eine Corona-Erkrankung als ausschlaggebende Todesursache festgestellt. Im Vorjahr lag dieser Anteil noch bei 7 %.
Auf die übrigen krankheitsbedingten Todesursachen (darunter Diabetes mellitus, Lungenentzündung, chronische Leberleiden, Nierenversagen und psychische Störungen wie Demenz) entfielen 36 % der Todesfälle bei den Männern und 35 % bei den Frauen. Insgesamt wiesen Männer auch 2022 eine etwas höhere Sterblichkeit auf als Frauen. Das erklärt sich zum großen Teil aus verhaltens- und umweltbedingten Faktoren, insbesondere aus einer riskanteren Lebensführung (Rauchen, Trinken, Fahrstil, Sport) und aus größeren beruflichen Gesundheitsrisiken.
Ausgabe: | 12/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |