Steigende Lebenserwartung

Steigende Lebenserwartung
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Infografik Nr. 021490

Während der Corona-Pandemie sank die Lebenserwartung in Deutschland in drei Jahren nacheinander. Blickt man ins 19. Jahrhundert zurück, hat sich die durchschnittliche Lebenserwartung für ein Neugeborenes seitdem aber mehr als verdoppelt. Und wer heute das Rentenalter erreicht, kann auch noch auf einen ausgedehnten Lebensabend rechnen. Lesen Sie selbst!

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Die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland ist seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark angestiegen. Dazu haben sowohl die Fortschritte der Medizin als auch verbesserte Hygienevorkehrungen, eine gesündere, ausreichende Ernährung, erträglichere Arbeitsbedingungen, bessere Wohnverhältnisse usw. beigetragen. Wenigstens gilt das für „normale“ Zeiten, in denen keine äußeren Ursachen wie Krieg oder Epidemien auf die Sterblichkeit einwirken.
Die Kinder, die im Gründungsjahrzehnt des Deutschen Reiches zur Welt kamen, hatten – wie sich aus der Sterbetafel 1871/1881 ergibt – eine durchschnittliche Lebenszeit von nicht einmal 36 Jahren (als Jungen) bzw. gut 38 Jahren (als Mädchen) vor sich. Kurz nach der Jahrhundertwende (1910/11) lag die Lebenserwartung der Neugeborenen schon bei 47 bzw. 51 Jahren. Diese Entwicklung war entscheidend darauf zurückzuführen, dass mehr Jungen und Mädchen das besonders gefährdete Säuglings- und Kleinkindalter überlebten. Der Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung setzte sich auch in der Zwischenkriegszeit und in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg fort. 1991/93 – nach der deutschen Einigung – belief sich die Lebenserwartung der männlichen Neugeborenen auf 72,5 Jahre, die der weiblichen sogar auf 79,0 Jahre. In diese Durchschnittszahlen gingen auch die Werte für die ostdeutsche Bevölkerung ein, die vor allem bei den Männern noch deutlich niedriger waren als in Westdeutschland. Der 3-Jahres-Durchschnitt 2018/20 lag deutschlandweit schon bei 78,6 Jahren für männliche und 83,4 Jahren für weibliche Neugeborene. 2020 bis 2022 sank die Lebenserwartung dann aber dreimal nacheinander – eine Folge der erhöhten Sterblichkeit während der Corona-Pandemie. Für 2020/22 ergab das zusammengenommen einen (allerdings leichten) Rückgang der Lebenserwartung auf 78,3 Jahre für männliche und 83,2 Jahre für weibliche Neugeborene.
Die langfristig zunehmende Lebenserwartung führte zu gravierenden Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung: Die Gesellschaft im Ganzen wird immer älter. Hatten zur Reichsgründungszeit nur 25 von 100 neugeborenen Jungen Aussicht, ihren 65. Geburtstag zu erleben, kommen unter den heutigen Bedingungen 86 von 100 Neugeborenen so weit. Und bei den Frauen erreichen schon 92 von 100 Neugeborenen (statt 30 wie damals) ein Alter von 65 Jahren. Nach den heutigen Verhältnissen stehen einer Frau, die ihren 65. Geburtstag feiert, im Durchschnitt noch weitere 21 Lebensjahre bevor, bei den 65-jährigen Männern beträgt die weitere Lebenserwartung fast 18 Jahre.

Ausgabe: 09/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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