Landtagswahlen in Niedersachsen

Nur drei Wochen nach der Bundestagswahl fanden Mitte Oktober 2017 in Niedersachsen vorgezogene Neuwahlen statt. Diese waren nötig geworden, weil der Wechsel einer Grünen-Abgeordneten zur CDU die regierende rot-grüne Koalition um ihre Ein-Stimmen-Mehrheit gebracht hatte. Das Ergebnis der Bundestagswahl spiegelte sich in der stark landespolitisch geprägten Niedersachsen-Wahl allerdings nicht wieder: Anders als kurz zuvor im Bund (und in den vorangegangenen Landtagswahlen) erzielte die SPD ein gutes Ergebnis und wurde zum ersten Mal seit 1998 wieder stärkste Partei. Nicht nur bescheinigten ihr die Wähler gute Regierungsarbeit, auch die Beliebtheitswerte des SPD-Ministerpräsidenten Stephan Weil lagen deutlich höher als die des CDU-Herausforderers Bernd Althusmann. Die CDU verlor an Stimmen, ebenso ihr Wunschpartner FDP. Die Linke konnte zwar etwas zulegen, scheiterte jedoch erneut an der 5 %-Hürde. Als sechste Partei zog die AfD in den Landtag ein. Starke Verluste erlitten die Grünen, deren Regierungsbeteiligung überwiegend negativ bewertet wurde. Für eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition reichte es daher nicht. Statt dessen einigten sich SPD und CDU trotz vorher scharfer Auseinandersetzungen auf eine Koalition. Mit 104 von 137 Stimmen wählte der Landtag Stephan Weil erneut zum Ministerpräsidenten.