Umweltbewusstsein in Deutschland
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Infografik Nr. 126201
Wird ein Umweltskandal aufgedeckt, steigt der Pegel der öffentlichen Erregung zuverlässig an. Wie aber ist es um die längerfristige Wahrnehmung der Umweltqualität bestellt? Gibt es Umweltprobleme, ...
Wird ein Umweltskandal aufgedeckt, steigt der Pegel der öffentlichen Erregung zuverlässig an. Wie aber ist es um die längerfristige Wahrnehmung der Umweltqualität bestellt? Gibt es Umweltprobleme, die den Menschen dauerhaft Sorgen bereiten? Welchen Stellenwert hat die Umwelt im Vergleich zu anderen Politikbereichen? Wie verändern sich die Stimmungen und Einstellungen zu den wichtigen Bereichen des Umweltschutzes? Antworten darauf geben Meinungsumfragen, wie sie vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt seit 1996 alle zwei Jahre in Auftrag gegeben wurden.
Die im Sommer 2016 durchgeführte repräsentative Umfrage zeigt, dass Umweltgefährdung und Umweltschutz auch durch drängende aktuelle Probleme wie die Flüchtlingszuwanderung und die Bedrohung durch den Terrorismus nicht aus dem Bewusstsein der Menschen verdrängt wurden. Ein Fünftel der Befragten nannte den Umwelt- und Klimaschutz als eines der beiden dringendsten Probleme, denen sich die Bundesrepublik gegenübersieht. Die Hälfte bis zwei Drittel der Bürger sehen im Umwelt- und Klimaschutz sogar eine Vorbedingung für die Bewältigung anderer politischer Herausforderungen, zum Beispiel Arbeitsplätze zu schaffen, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand zu sichern oder die Globalisierung zu bewältigen. Andere sind zwar der Meinung, dass von Fall zu Fall Kompromisse zwischen Umweltpolitik und anderen Politikbereichen eingegangen werden müssen. Aber nur eine Minderheit weist dem Umweltschutz eine nachgeordnete Rolle zu.
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, werden die globalen Umweltrisiken von den Bürgern besonders ernst genommen. Fast alle Befragten sehen die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll als „sehr bedrohlich“ (74 %) oder doch als „eher bedrohlich“ (23 %) für den Zustand der Umwelt an. Fast ebenso stark ausgeprägt ist die Sorge um die Abholzung der Wälder. Und je etwa die Hälfte der Befragten empfindet das Artensterben, den Klimawandel, die Schadstoffbelastung von Böden, Gewässern und Luft sowie Schadstoffe in Lebensmitteln als „sehr bedrohliche“ Erscheinungen. Auch das Wachstum der Weltbevölkerung, die Entstehung von Megastädten und die Verknappung von Rohstoffen geben den Bürgern Anlass zur Sorge. Zwar werden Probleme außerhalb der unmittelbaren Lebensumwelt erfahrungsgemäß meist in dunkleren Farben gesehen, doch sprechen die Antworten zugleich dafür, dass die Bürger ein Bewusstsein für die weltumspannende Dimension der Umweltthematik entwickelt haben und sie als Aufgabe betrachten, die über die Grenzen des eigenen Landes hinausgeht.
Ausgabe: | 06/2017 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |