Kriminalität in Deutschland

Kriminalität in Deutschland
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Infografik Nr. 131112

In die Polizeiliche Kriminalstatistik werden die von der Polizei bearbeiteten strafbaren Handlungen (ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte) aufgenommen. Sie erfasst allerdings nur einen Ausschnitt des tatsächlichen kriminellen Geschehens, der je nach Art des Delikts stark vom Anzeigeverhalten der Bevölkerung und von der Intensität der polizeilichen Ermittlungen abhängt.

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Die Kriminalitätsentwicklung im früheren Bundesgebiet folgte bis 1990 einem langfristig steigenden Trend. In den ersten Jahren nach der deutschen Einigung nahm das kriminelle Geschehen – nun auf ganz Deutschland bezogen – an Intensität und Umfang noch einmal deutlich zu. Danach bewegte sich die Zahl der Straftaten mehr als zwanzig Jahre lang auf relativ hohem Niveau. Seit 2017 verzeichnet die Polizeiliche Kriminalstatistik aber einen Rückgang. Dieser erklärt sich zum Teil aus der Abnahme ausländerrechtlicher Verstöße (z.B. unerlaubte Einreise), ist jedoch über die meisten Deliktbereiche hinweg zu beobachten. 2019 wurden noch 5,44 Mio Straftaten registriert, das entsprach 6 584 Straftaten je 100 000 Einwohner – die niedrigsten Werte seit der deutschen Einigung.

In die Polizeiliche Kriminalstatistik werden die von der Polizei bearbeiteten strafbaren Handlungen (ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte) aufgenommen. Sie erfasst allerdings nur einen Ausschnitt des tatsächlichen kriminellen Geschehens, der je nach Art des Delikts stark vom Anzeigeverhalten der Bevölkerung und von der Intensität der polizeilichen Ermittlungen abhängt. Auch in anderer Hinsicht ist die Statistik unvollständig: So fehlen in ihr u. a. die Wirtschaftsstraftaten, Steuer- und Zollvergehen, die von Staatsanwaltschaften, Finanz- oder Zollbehörden unmittelbar bearbeitet werden. Die Kriminalstatistik liefert aber Anhaltspunkte für die vorbeugende und verfolgende Verbrechensbekämpfung und erlaubt Rückschlüsse auf Veränderungen im kriminellen Verhalten.

Grundsätzlich prägen die in der Gesellschaft geltenden Leitwerte – Besitz, Verbrauch und Mobilität – auch das Erscheinungsbild der Kriminalität. So lag der Schwerpunkt der registrierten Straftaten auch 2019 wieder auf den Eigentums- und Vermögensdelikten. Während die Zahl der Diebstähle seit 1993 von 4,15 auf 1,82 Mio Fälle zurückging, blieb die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte (wie Betrug, Veruntreuung, Unterschlagung) seit 2000 fast konstant hoch, wenngleich hier 2019 ein leichter Rückgang auf 1,04 Mio Fälle zu verzeichnen war. Übergriffe auf Leib und Leben machen einen weiteren Schwerpunkt kriminellen Handelns aus. 2019 wurden 181 054 Gewaltdelikte registriert, darunter schwere Körperverletzung, Raub, Vergewaltigung sowie 2 315 Fälle von Mord und Totschlag.

Die Ermittlungen der Polizei richteten sich gegen 2,02 Mio Tatverdächtige (75 % davon Männer). Aufgeklärt wurden 3,12 Mio Straftaten (58 %), darunter allerdings viele Delikte, bei denen der Tatverdächtige gewöhnlich schon feststeht, wenn Anzeige erstattet wird (z.B. Ladendiebstahl, ausländerrechtliche Verstöße).

Ausgabe: 04/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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