Krankheitskosten

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Infografik Nr. 141268
Krankheiten ziehen hohe Kosten für die unmittelbar Betroffenen und die ganze Gesellschaft nach sich. Der Aufwand ist umso höher, je älter die Patienten sind. Vergleichen Sie, wie sich die durchschnittlichen Krankheitskosten nach Altersgruppen und Geschlecht unterscheiden!
Krankheitskosten
Krankheiten sind Störungen der körperlichen, geistigen oder seelischen Funktionen von solchem Ausmaß, dass sie medizinisch behandelt werden müssen. Sie ziehen für die jeweils Betroffenen und für die gesamte Gesellschaft hohe Kosten nach sich. Diese ergeben sich zum einen ● direkt aus dem finanziellen Aufwand des Gesundheitswesens für die Behandlung der Krankheiten sowie für Präventions-, Rehabilitations- und Pflegemaßnahmen. Darüber hinaus entstehen ● indirekte Kosten in Form der volkswirtschaftlichen Verluste durch krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit, Invalidität und vorzeitige Sterbefälle. Und schließlich könnte man auch die ● Einschränkungen der Lebensqualität durch Schmerzen, Depressionen, Ängste zu den Krankheitskosten im weitesten Sinne rechnen. Da sich die indirekten Kosten aber nur schwer in Euro und Cent beziffern lassen, konzentriert sich die Kostenrechnung auf die direkten, medizinisch bedingten Aufwendungen.
Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts fielen in Deutschland im Jahr 2023 Krankheitskosten in Höhe von 491,6 Mrd € an, das waren im Durchschnitt 5900 € je Einwohner. Auf die Krankheiten der männlichen Bevölkerung entfielen davon 217,4 Mrd €, auf die der weiblichen 274,1 Mrd €. Das entsprach einem Pro-Kopf-Betrag von 5300 € bei den Männern und 6490 € bei den Frauen.
Die Zuordnung der Krankheitskosten zu einzelnen Krankheiten stößt auf Schwierigkeiten, zumal wenn Mehrfacherkrankungen vorliegen, wie es bei älteren Menschen häufig der Fall ist. Das Zahlenwerk des Statistischen Bundesamts versucht die Kosten trotzdem möglichst treffgenau den verschiedenen Diagnosen zuzurechnen. Danach entfielen 2023 allein 64,6 Mrd € auf Krankheiten des Kreislaufsystems. An zweiter Stelle standen fast gleichauf die psychischen und Verhaltensstörungen mit 63,3 Mrd €. Es folgten die Krankheiten des Verdauungssystems (zu denen auch Zahnerkrankungen zählen) mit 50,6 Mrd € sowie die Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes mit 49,9 Mrd €.
Die Krankheitskosten steigen mit fortschreitendem Alter deutlich an, so dass mehr als die Hälfte der Gesamtkosten auf die Bevölkerung ab 65 Jahren entfällt. Die geringsten Kosten entstanden auch 2023 in der Altersgruppe zwischen 15 und 30 Jahren mit durchschnittlich 2270 € pro Kopf für beide Geschlechter. Bei den Über-85-Jährigen lagen die durchschnittlichen Krankheitskosten mit 28860 € dagegen mehr als 12-mal so hoch. Im Kindesalter (unter 15 Jahren) und im Alter von 65 bis unter 85 Jahren verursachen Männer höhere Pro-Kopf-Ausgaben als Frauen; in den übrigen Altersgruppen ist es umgekehrt.
Ausgabe: | 09/2025 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |