Wirtschaftswachstum in den Ländern

Wirtschaftswachstum in den Ländern
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Infografik Nr. 230004

Zwischen 2005 und 2022 wuchs die deutsche Wirtschaft um durchschnittlich 1,2% pro Jahr. Die reale Wirtschaftsleistung lag am Ende dieses Zeitraums um fast ein Viertel höher als im Ausgangsjahr. Aber die einzelnen Bundesländer hatten ganz unterschiedlich daran teil. Ein Land hatte die Nase vorn. Vergleichen Sie die Ergebnisse für alle 16 Bundesländer!

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In den Jahren nach der deutschen Einigung hatte die Bundesrepublik enorme wirtschaftliche und soziale Herausforderungen zu bestehen. Der von dramatischen Arbeitsplatzverlusten begleitete Umbau der ostdeutschen Wirtschaft und der verschärfte globale Wettbewerb lasteten schwer auf dem Land. Nach dem Boom der Jahre 1990/91 schienen die Wachstumskräfte lange Zeit wie gelähmt. Erst ab 2006 kam eine kräftigere Aufwärtsbewegung in Gang, die allerdings mehrfach unterbrochen oder abgebremst wurde: 2008/09 durch die globale Finanz- und Wirtschaftskrise, 2012/13 durch die Eurokrise und 2020 durch die Corona-Krise. Über den Zeitraum von 2005 bis 2022 erzielte die deutsche Wirtschaft ein reales Wachstum von 24,3 %, das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 1,2 %.
Betrachtet man die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Bundesländer, fällt die Bilanz jedoch sehr unterschiedlich aus. Für die ostdeutschen Flächenländer markierte das Jahr 1991 den Tiefpunkt nach dem Zusammenbruch der DDR-Planwirtschaft. Davon ausgehend, verzeichneten sie bis Mitte der 1990er Jahre einen steilen Aufschwung, der zu einem großen Teil durch staatliche Transferleistungen angetrieben wurde. Dank dieser anfänglich hohen Wachstumsraten machten die ostdeutschen Länder einen großen Sprung nach vorn. Doch in der Folge verlangsamte sich das Tempo; trotz einer umfassenden Modernisierung der Infrastruktur und der Entstehung neuer industrieller Wachstumskerne entwickelte sich keine selbsttragende Dynamik. Die Wachstumsraten der neuen Bundesländer glichen sich denen der alten an.
Wachstumsstärkstes Bundesland seit 2005 war Berlin. Nach langen Jahren des Abstiegs machte die Bundeshauptstadt wieder Boden gut; zwischen 2005 und 2022 wuchs ihre Wirtschaftsleistung real um 53,7 %. Zwar leidet sie bis heute an den Folgen des industriellen Niedergangs in den 1990er Jahren, doch hat sie die Rückschläge der Jahre 2009 und 2020 gerade wegen ihrer nur noch geringen Abhängigkeit von der Industrie- und Exportkonjunktur vergleichsweise gut überstanden und inzwischen wieder deutlich an Attraktivität gewonnen. Auf Berlin folgen die süddeutschen Flächenländer Bayern und Baden-Württemberg, deren BIP zwischen 2005 und 2022 um 34,1 bzw. 27,8 % zunahm. Das von Strukturproblemen geplagte Nordrhein-Westfalen dagegen produzierte 2022 nur um 16,1 % mehr als 2005. Noch geringer war die Wachstumsdynamik in Hessen (+13,9 %), das aber nach wie vor zu den leistungsstärksten Bundesländern gehört. Schlusslicht im Ländervergleich ist das Saarland, dessen preisbereinigtes BIP 2022 sogar noch hinter das Ergebnis von 2005 zurückfiel.

Ausgabe: 09/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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