Woher kommt das Einkommen?

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Infografik Nr. 286312

Im Mittelpunkt der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) steht der Haushalt als wirtschaftliche Einheit. Ein Haushalt ist in diesem Zusammenhang definiert als Gruppe von verwandten oder persönlich verbundenen Personen, die ein oder mehrere Einkommen beziehen, gemeinsam wirtschaften und in der Regel zusammen wohnen.

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Seit Anfang der 1960er Jahre wird in der Bundesrepublik Deutschland alle fünf Jahre eine groß angelegte Befragung zur Einkommens- und Verbrauchssituation der privaten Haushalte durchgeführt, zuletzt im Jahr 2018. Aus den Antworten auf den umfangreichen Fragenkatalog der Interviewer lassen sich Einblicke in die wirtschaftliche und soziale Lage der Bevölkerung gewinnen, wie sie aus kaum einer anderen Quelle in solcher Breite und Tiefe zur Verfügung stehen. Im Mittelpunkt der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) steht der Haushalt als wirtschaftliche Einheit. Ein Haushalt ist in diesem Zusammenhang definiert als Gruppe von verwandten oder persönlich verbundenen Personen, die ein oder mehrere Einkommen beziehen, gemeinsam wirtschaften und in der Regel zusammen wohnen. Auch eine Person, die allein lebt und wirtschaftet, bildet einen Haushalt.

Für die EVS 2018 wurden von den Statistischen Ämtern 52 800 Haushalte gewonnen, die über ihre Einnahmen und Ausgaben regelmäßig Buch führten. Ihre Aufzeichnungen geben stellvertretend Auskunft über rund 40,7 Millionen Haushalte in Deutschland. Ausgeklammert blieben nur Anstalts- und Heiminsassen und Obdachlose einerseits sowie Spitzenverdiener-Haushalte (mit einem regelmäßigen monatlichen Nettoeinkommen von mehr als 18 000 €) andererseits.

Ein besonderer Vorzug der EVS besteht darin, dass sie weitgehend verlässliche Daten zu einem ebenso heiklen wie gesellschaftspolitisch bedeutsamen Thema liefert, nämlich zu Herkunft, Höhe und Schichtung der Haushaltseinkommen. Für das Jahr 2018 dokumentiert sie die immer noch beträchtlichen Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland. Während die Haushalte im Westen ein durchschnittliches Bruttomonatseinkommen von 5 086 € verzeichneten, kamen die Haushalte in Ostdeutschland (einschließlich Berlin) auf 3 927 € (das entspricht 77 % des West-Einkommens).

Wie sich diese Mittel der Herkunft nach zusammensetzen, wirft ein Licht auf die unterschiedlichen Verdienstmöglichkeiten und Vermögensverhältnisse in Ost und West. So ist zwar der Beitrag der nichtselbstständigen Arbeit zum Durchschnittseinkommen der Haushalte im alten Bundesgebiet und in den neuen Ländern annähernd gleich groß (58,3 bzw. 57,6 %), im Westen fallen aber die Einkünfte aus selbstständiger Arbeit und aus Vermögen deutlich stärker ins Gewicht als im Osten. Dagegen speisen sich in Ostdeutschland fast 26% des durchschnittlichen Haushaltseinkommens aus öffentlichen Transferzahlungen (wie Renten, Kindergeld, Arbeitslosengeld, Hartz IV), in Westdeutschland dagegen nur knapp 20%.

Ausgabe: 07/2020
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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