Entwicklung der Verbraucherpreise
Für Sie als Mitglied entspricht dies 4,20 Euro.
Infografik Nr. 293652
Die deutschen Verbraucher mussten auch 2023 wieder viel tiefer als im Vorjahr in die Tasche greifen. Verfolgen Sie den Anstieg des Verbraucherpreisindex seit Mitte der 1990er Jahre und lesen Sie, welche Güter sich 2023 am stärksten verteuerten!
Nach Jahren mit sehr mäßigen Preissteigerungsraten zogen die Verbraucherpreise 2021 wieder stärker an, ehe sie 2022 steil nach oben schossen. Mit 6,9 % blieb die mittlere Jahresteuerung 2022 nur knapp unter der bisherigen westdeutschen Rekordmarke aus dem Jahr 1973 (7,1 %). (In Ostdeutschland hatte es bei der Angleichung des Preisniveaus nach der deutschen Einigung 1992 und 1993 allerdings noch höhere Inflationsraten gegeben.) Auslöser der massiven Teuerungswelle waren Krisen, die sich in ihren Auswirkungen noch gegenseitig steigerten: neben den Engpässen in den globalen Lieferketten als Folge der Corona-Pandemie vor allem der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der – zusammen mit den gegen Russland verhängten internationalen Sanktionen – die Energiepreise in die Höhe trieb. Die Energiekosten lösten einen Teuerungsschub in allen Bereichen der Wirtschaft aus. Hinzu kamen die Folgen der Leitzinsanhebungen, mit denen die Europäische Zentralbank die Inflation zu bremsen versuchte. Durch staatliche Entlastungsmaßnahmen wurde Produzenten und Verbrauchern zwar ein Teil der Mehrkosten abgenommen, aber sie wirkten nur punktuell und waren zeitlich begrenzt.
Im Jahr 2023 erfasste die Teuerung die ganze Breite der Volkswirtschaft, zumal die Löhne nachzogen und so zur Verstetigung der Inflation beitrugen. Die Verbraucherpreise kletterten im Jahresdurchschnitt um immer noch hohe 5,9 % gegenüber dem Vorjahr. Haushaltsenergie gehörte erneut zu den wichtigsten Preistreibern: Sie verteuerte sich im Schnitt um 14,0 % gegenüber dem Vorjahr. Erdgas kostete 14,7 %, Strom 12,7 % mehr als 2022, während sich Heizöl nach dem massiven Preisanstieg des Vorjahrs (+73,0 %) um 22,2 % verbilligte. Auch der Preis für Kraftstoffe ging im Durchschnitt um 5,8 % zurück. Im Rückblick auf das Jahr 2020 lagen die Energiepreise auf Verbraucherebene aber um rund die Hälfte höher.
Die Preiserhöhung bei Nahrungsmitteln übertraf mit 12,4% auch 2023 deutlich den Anstieg der Verbraucherpreise insgesamt. Zu den Nahrungsmitteln, die sich überdurchschnittlich verteuerten, gehörten Brot (+16,4%), Molkereiprodukte und Eier (+15,7%), Zucker, Marmelade, Honig usw. (+15,7%), Fisch (+14,7%) und Gemüse (+13,3%). Hingegen sanken die Preise für Speisefette und -öle sowie für Butter.
Die Preise für Dienstleistungen blieben mit einem Anstieg um 4,4 % hinter dem Durchschnitt zurück, obwohl auch hier in einigen Bereichen deutlich mehr verlangt wurde, z.B. für Fahrzeugwartung und -reparatur (+8,4 %) und für Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen (+8,1 %). Die Nettokaltmieten kletterten im Schnitt um lediglich 2,0 % und wirkten damit wieder als Inflationsbremse.
Ausgabe: | 02/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |
Arbeitsauftrag