Unterrichtsimpuls - Aufstand im Warschauer Getto

Am 19. April 1943 begann der Aufstand gegen die deutschen Besatzer. 63 Tage lang widersetzten sich jüdische Kämpfer, als die SS die letzten 60.000 Insassen des Warschauer Gettos in den Tod deportieren wollte. Brutal ging die SS gegen die bewaffneten Mitglieder der Jüdischen Kampforganisation vor. Am 16. Mai 1943 meldete der SS-Offizier Jürgen Stroop seinen Vorgesetzten per Fernschreiben: „Das ehemalige jüdische Wohnviertel Warschau besteht nicht mehr. Mit dem Sprengen der Warschauer Synagoge wurde die Großaktion um 20.15 Uhr beendet.“

Der 75. Jahrestag des Aufstandes im Warschauer Getto erinnert an diese Hölle, für die Willi Brandt mit seinem Kniefall als deutscher Kanzler 1970 um Vergebung bat. Der spätere Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki überlebte das Warschauer Getto. Auf der Grundlage eines F.A.Z.-Interviews mit Reich-Ranicki werden die Schülerinnen und Schüler an die historische Thematik des Warschauer Gettos herangeführt.

Mit Hilfe des zweiten Textes setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Verhältnis zwischen der polnischen Bevölkerung und dem Warschauer Getto sowie der Folgezeit auseinander. Gerade vor dem Hintergrund des neuen Holocaust-Gesetzes in Polen ist diese historische Thematik brandaktuell.

Das Material richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II, die bereits ein grundlegendes Verständnis des Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieges besitzen und mit journalistischen Texten arbeiten können.