Prognose der Schülerzahlen bis 2035
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Infografik Nr. 515210
Im Lauf der 2020er Jahre wird die Zahl der Schüler an den allgemeinbildenden Schulen in Deutschland um rund eine Million zunehmen. Das ergibt die aktuelle Vorausberechnung der Kultusministerkonferenz. Wie die Entwicklung auf den einzelnen Stufen des Schulsystems verläuft, zeigt Ihnen dieses ZAHLENBILD!
Beherrschendes Thema der Bildungspolitik ist der anhaltende Lehrermangel, der sich in den nächsten Jahren noch verschärfen wird, wenn die Pädagogen aus den geburtenstarken 1960er Jahren aus dem Dienst ausscheiden. Wie stark dieser Mangel spürbar wird und welche Schulformen und Jahrgänge davon am meisten betroffen sind, hängt aber von einem weiteren entscheidenden Faktor ab: der Entwicklung der Schülerzahlen. Die von der Kultusministerkonferenz (KMK) in mehrjährigen Abständen veröffentlichten Schülerprognosen zeigen, mit welchen Veränderungen hier in überschaubarer Zukunft zu rechnen ist. Die zentrale Aufgabe solcher Vorausberechnungen besteht darin, kurzfristige demografische Schwankungen, aber auch länger anhaltende Bevölkerungstrends mit ihren Auswirkungen auf das Bildungssystem zu erfassen. Denn sie treten auf den einzelnen Stufen des Bildungsbereichs zeitversetzt in Erscheinung und müssen dort organisatorisch und pädagogisch aufgefangen werden. In ihrer Vorausberechnung von 2013 war die KMK noch von einem langfristigen Rückgang der Schülerzahlen bis 2030 ausgegangen. Dem widersprach eine Studie der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2017, die auf Grund wachsender Geburtenjahrgänge und stärkerer Zuwanderung eine Trendumkehr an den Schulen prognostizierte.
Inzwischen liegt eine Vorausberechnung der KMK für den Zeitraum von 2022 bis 2035 vor. Sie bestätigt den Wachstumstrend, der durch die Flüchtlingszuwanderung aus der Ukraine noch einen zusätzlichen Schub bekommen hat. Die Schülerzahl an den allgemeinbildenden Schulen steigt dieser Berechnung zufolge von 8,44 Mio im Ausgangsjahr 2021 auf 9,56 Mio im Jahr 2031 und geht erst gegen Ende des Vorhersagezeitraums leicht zurück (2035 auf 9,44 Mio). Das heißt: innerhalb eines Jahrzehnts müssen die ohnehin überlasteten Schulen rund eine Million Schüler zusätzlich aufnehmen.
Für die Primarstufe wird nach einem Anstieg auf 3,3 Mio (2026) ein allmählicher Rückgang auf 3,1 Mio im Jahr 2035 erwartet. Deutlich dynamischer ist die Entwicklung auf der Sekundarstufe I, wo der Ausgangsbestand von 4,1 Mio Schülern (2021) bis zum Gipfelpunkt im Jahr 2031 auf 4,9 Mio anwächst und danach geringfügig abschmilzt. Für die Sekundarstufe II zeichnet sich nach einem Tief im Jahr 2023 (mit 857000 Schülern) ein Anstieg auf 1,1 Mio im Jahr 2035 ab. Die Gesamtentwicklung der Schülerzahl an den allgemeinbildenden Schulen – Anstieg bis 2031, dann leichte Abnahme bis 2035 – ist so auch in den westdeutschen Flächenländern und den Stadtstaaten zu erwarten. In den ostdeutschen Flächenländern wird dagegen schon 2026 der Gipfel erreicht; 2035 liegt die Schülerzahl dort sogar unter dem Stand von 2021.
Ausgabe: | 11/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |