Schulabgänger - Vorausberechnung bis 2035
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Infografik Nr. 515220
Wie viele junge Leute gehen in den nächsten Jahren von den Schulen ab? Die Antwort darauf ist für die Besetzung von Lehrstellen, für die Nachfrage nach Studienplätzen, für den Arbeitsmarkt und das Sozialsystem von Bedeutung. Was die aktuelle Vorausberechnung der Kultusministerkonferenz dazu sagt, lesen Sie hier!
Wenn die Geburtenhäufigkeit in Deutschland zu- oder abnimmt, wirken sich diese Veränderungen in entsprechendem Zeitabstand auf alle Stufen des Bildungssystems und schließlich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Die Herausforderungen, die in den nächsten 10 bis 15 Jahren auf Schulen, Hochschulen und Wirtschaft zukommen, sind deshalb, was ihren demographischen Hintergrund angeht, zum großen Teil heute schon vorhersehbar. Weniger genau ist abzuschätzen, wie das Bildungsverhalten sich entwickelt: ob z.B. mehr Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs die Hochschulreife anstreben oder ob es bei den heutigen Verhältnissen bleibt. Vorausberechnungen, wie sie die Kultusministerkonferenz (KMK) seit den 1970er Jahren regelmäßig vorlegt, helfen aber, markante Zukunftstrends rechtzeitig zu erkennen und sie in die öffentlichen und privatwirtschaftlichen Planungen einzubeziehen. Neben der Entwicklung der Schülerzahlen ist dabei die Zahl der künftigen Schulabsolventen von besonderem Interesse. Denn sie zeigt an, mit welchem Nachwuchs für Lehrstellen und Studienplätze, Arbeitsmarkt und Sozialsystem zu rechnen ist.
Nach Daten der KMK stieg die Gesamtzahl der Absolventen und Abgänger der allgemeinbildenden Schulen in Deutschland nach der deutschen Einigung zunächst fast kontinuierlich an und überschritt 2006 mit 967 000 ihren Höhepunkt. Danach ging sie zurück, allerdings mit einigen Schwankungen, die durch die doppelten Abiturjahrgänge als Folge der Umstellung auf das achtjährige Gymnasium verursacht wurden. Der Tiefpunkt der künftigen Entwicklung wird voraussichtlich 2026 mit 747 000 Schulabsolventen und -abgängern erreicht. Der Rückgang 2025 und 2026 resultiert aus den schwächeren Abiturjahrgängen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. In den Folgejahren zeigt der Trend wieder deutlich nach oben. Für 2035 rechnet die KMK mit einem Anstieg auf 902 000 Absolventen und Abgänger. Dabei wird der Anteil der Absolventen mit Hochschul- oder Fachhochschulreife mit 34,5 % angenommen.
Die regionalen Absolventenzahlen sind von unterschiedlichen demographischen Entwicklungen und von der Umstellung der Schulbesuchsdauer geprägt. Sowohl in den ostdeutschen Flächenländern als auch in den Stadtstaaten zeichnet sich bis Anfang der 2030er Jahre ein stetiger Aufwärtstrend ab. In den westdeutschen Flächenländern verbirgt sich hinter den Jahrgangsschwankungen ein ähnlicher Anstieg der Absolventenzahlen. 2035 gehen dort 718 000 Schülerinnen und Schüler von den allgemeinbildenden Schulen ab, gegenüber 2021 ein Plus von 18 %. In den ostdeutschen Ländern klettern die Zahlen im gleichen Zeitraum um 17 % auf 119 000, in den Stadtstaaten um 22 % auf 66 000.
Ausgabe: | 11/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |