Länder mit schrumpfender Bevölkerung
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Infografik Nr. 603137
Bis 2050 nimmt die Weltbevölkerung noch um rund 1,5 Milliarden zu. So die Vorausberechnung der UN-Bevölkerungsexperten. Aber in einem Drittel aller Länder und Territorien liegt die Bevölkerungszahl dann schon niedriger als im Jahr 2024. Welche Länder sind besonders stark vom Bevölkerungsrückgang betroffen? Und was sind die Gründe dafür?
Im Jahr 2024 leben auf der Erde rund 8,16 Milliarden Menschen. Davon ausgehend wird die Weltbevölkerung bis 2050 voraussichtlich noch um fast ein Fünftel auf 9,66 Milliarden zunehmen. Das ist das Ergebnis einer Vorausschätzung durch die UN-Bevölkerungsabteilung. Sie geht dabei von der Annahme aus, dass die Fruchtbarkeit in diesem Zeitraum von 2,25 auf 2,10 Kinder je Frau zurückgeht, während die Lebenserwartung weiter ansteigt. Das angenommene Bevölkerungswachstum konzentriert sich zahlenmäßig auf Afrika und Asien. Dagegen muss Europa mit schrumpfenden Einwohnerzahlen rechnen. Von den 27 Mitgliedstaaten der EU müssen sich allein 19 auf einen Rückgang ihrer Bevölkerung einstellen.
Hauptursache dafür sind die anhaltend niedrigen Fruchtbarkeitsraten. Zum langfristigen Erhalt der Bevölkerung müsste jede Frau rechnerisch 2,1 Kinder zur Welt bringen. Tatsächlich liegt die Gesamtfruchtbarkeit in vielen Ländern 2024 weit unter dieser Erhaltungsrate, so z.B. in Südkorea (0,73), China (1,01), Italien (1,21), Spanien (1,22) oder Japan (1,22). Auch wenn die Fruchtbarkeit in diesen Ländern allmählich wieder ansteigt, genügt das nicht, um die Bevölkerung wieder wachsen zu lassen. Aufgrund des oft schon seit Jahrzehnten anhaltenden Geburtenrückgangs und der gestiegenen Lebenserwartung ist die Bevölkerung dieser Länder inzwischen stark gealtert; die für eine Mutterschaft in Frage kommenden jüngeren weiblichen Jahrgänge sind viel schwächer besetzt als noch vor einigen Jahrzehnten. Auf absehbare Zeit wird es daher mehr Todesfälle als Geburten geben.
Neben diesen natürlichen Einflussgrößen wirken sich die internationalen Wanderungsbewegungen auf die Bevölkerungsentwicklung aus. Viele entwickelte Gesellschaften ziehen Zuwanderer aus ärmeren Weltregionen an und können so einen Teil ihrer natürlichen Bevölkerungseinbußen kompensieren. Manche Länder mit höherem Entwicklungsstand verzeichnen aber selbst Wanderungsverluste, so dass sich ihr Bevölkerungsrückgang noch beschleunigt. Vor allem im östlichen Europa ist das der Fall.
Nach den Vorausschätzungen der UN schrumpft die Bevölkerung 2024 bis 2050 in achtzig von insgesamt rund 240 Ländern und Territorien. Etwa 25 dieser Länder büßen mehr als ein Zehntel ihrer heutigen Einwohnerzahl ein. Am meisten vom Rückgang betroffen sind Puerto Rico und Moldau, deren Bevölkerung sich bis 2050 um fast ein Viertel (23 %) verringert. Von den größeren Staaten verzeichnet Japan (-15 %) voraussichtlich die stärksten Bevölkerungseinbußen. Polen schrumpft ebenfalls um 15 %, Italien um 13 %, China um 11%. Für Deutschland wird ein Bevölkerungsrückgang um 7 % angenommen.
Ausgabe: | 09/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |