Weltgeld Sonderziehungsrechte

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Infografik Nr. 625155

Sonderziehungsrechte (SZR) wurden vom Internationalen Währungsfonds 1969 geschaffen, um dem befürchteten Mangel an internationaler Liquidität abzuhelfen. Der Währungskorb, auf Grund dessen sie in nationale Währungen umgerechnet werden können, wurde 2022 revidiert. Näheres zur Geschichte und zur Verwendung der Sonderziehungsrechte in diesem ZAHLENBILD!

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Sonderziehungsrechte (special drawing rights) sind internationales Buchgeld, das vom Internationalen Währungsfonds (IWF) 1969 geschaffen wurde. Sie sollten dem damals befürchteten Mangel an internationaler Liquidität (in Form von Geld und US-Dollar) abhelfen, der das Wachstum des Welthandels hätte behindern können. Sonderziehungsrechte (SZR) können von den Mitgliedsländern des IWF wie Gold und Devisen als Reservemedium gehalten werden; sie gewähren ein Anrecht auf den Kauf fremder Währungen und lassen sich damit wie die traditionellen Währungsreserven zur Finanzierung von Zahlungsbilanzdefiziten einsetzen. Die ursprüngliche Annahme, sie könnten zum wichtigsten Reservemedium im Weltwährungssystem werden, ging aber nicht in Erfüllung. Den IWF-Mitgliedstaaten wurden entsprechend ihrer Quote beim Weltwährungsfonds bisher mehrfach in größeren Zeitabständen Sonderziehungsrechte zugeteilt. Die Summe der Zuweisungen belief sich Anfang Mai 2023 auf 660,7 Milliarden SZR, von denen allein 456,5 Mrd im Jahr 2021 freigegeben wurden. Dieser beispiellose Schritt sollte den Staaten helfen, die Corona-Pandemie und die durch sie hervorgerufenen wirtschaftlichen Probleme zu überwinden.
Ein Sonderziehungsrecht entsprach anfangs dem festen Gegenwert von 0,888671 Gramm Gold (bzw. einem US-Dollar). Mit dem Übergang zu flexiblen Wechselkursen und der Aufhebung des offiziellen Goldpreises wurde dieser Maßstab unbrauchbar. Ab Juli 1974 erfolgte die Umrechnung des SZR in nationale Währungen stattdessen auf der Grundlage eines Währungskorbs, der sich aus den Währungen von 16 Ländern zusammensetzte. Anfang 1981 wurde der Korb auf die fünf wichtigsten Handelswährungen beschränkt. Das sollte die Verwendung des Sonderziehungsrechts als internationale Rechnungseinheit erleichtern, als die es seit 1978 auch offiziell eingeführt ist. Zum 1.1.1999 trat der Euro im SZR-Korb an die Stelle der D-Mark und des französischen Franc. Zusammensetzung und Gewichtung des Korbs werden alle fünf Jahre überprüft. Ein Ergebnis der Revision von 2015 war die Aufnahme der chinesischen Währung Renminbi in den SZR-Korb zum 1. Oktober 2016. Der IWF erkannte damit die Bedeutung des Renminbi als Welthandelswährung an und bescheinigte ihm, eine starke Rolle auf dem Devisenmarkt zu spielen und als Mittel für internationale Zahlungen „frei verwendbar“ zu sein. Die folgende, auf 2022 aufgeschobene Überprüfung des SZR-Korbs ergab eine neue Gewichtung der fünf Währungskomponenten – mit höheren Anteilen für US-Dollar und Renminbi – ab 1. August 2022. Der IWF berechnet aus den Korb-Anteilen täglich anhand der Londoner Devisenkurse den Gegenwert eines SZR in US-Dollar (15.5.2023: 1 SZR = 1,342660 US-Dollar).

Ausgabe: 06/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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