Überwindung der Energiearmut

Überwindung der Energiearmut
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Infografik Nr. 625296

Der fehlende Zugang zu modernen Energien ist in vielen Ländern noch immer ein entscheidendes Hemmnis für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung. Allein in Afrika südlich der Sahara muss noch mehr als eine halbe Milliarde Menschen ohne jede Stromversorgung auskommen. Was bedeutet das im Alltag? Und was muss geschehen, um dem abzuhelfen? 

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Energiearmut, d.h. der fehlende oder eingeschränkte Zugang zu modernen Energien, ist in einigen Regionen der Erde noch immer verbreitet und stellt eines der grundlegenden Hemmnisse für ihre sozioökonomische Entwicklung dar. Für die Armutsbekämpfung ist der Zugang der Menschen zu einer verlässlichen und effizienten Energieversorgung daher von mitentscheidender Bedeutung. Den betroffenen Ländern und der ganzen übrigen Welt wäre aber nicht geholfen, wenn die noch unterversorgten Regionen in gleicher Weise wie die Industrie- und Schwellenländer von fossilen Energieträgern abhängig würden. Der Schlüssel liegt vielmehr in der Bereitstellung nachhaltig erzeugter Energien (Solarenergie, Biogas usw.). In diesem Sinn ist auch das Nachhaltigkeitsziel 7 der UN-Agenda 2030 zu verstehen, das den Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern will.

Ein Aspekt der Energiearmut betrifft die Versorgung mit elektrischem Strom, der für zahlreiche Aufgaben im Haushalt und bei der Arbeit genutzt werden könnte. Nach einer aktuellen Bestandsaufnahme ist der Anteil der Weltbevölkerung, der über einen Zugang zu elektrischem Strom verfügt, zwischen 2010 und 2023 zwar von 84% auf 92% gestiegen, doch sind damit immer noch 666 Millionen Menschen von dieser Energiequelle abgeschnitten. Während einige Weltregionen (Ost- und Südostasien, Zentral- und Südasien, Lateinamerika) rasche Fortschritte verzeichneten und dem Ziel einer Stromversorgung für alle schon sehr nahe kamen, weist Afrika südlich der Sahara noch einen großen Rückstand auf: Dort waren 2023 noch 565 Millionen Menschen (47% der Bevölkerung) ohne Strom. Die meisten dieser Menschen lebten in Ostafrika (241 Mio). In Westafrika (184 Mio) und Zentralafrika (130 Mio) war die Zahl der Betroffenen sogar noch höher als 2010, weil die Fortschritte der Elektrifizierung mit dem Wachstum der Bevölkerung nicht Schritt hielten.

Im Frühjahr 2024 vereinbarten die Weltbank und die Afrikanische Entwicklungsbank eine Zusammenarbeit, um bis 2030 zusätzlich 300 Mio Menschen in Afrika einen Zugang zu elektrischem Strom zu verschaffen. Dieser Zugang kann auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen – durch Anschluss an ein überregionales Stromnetz, durch kleine, lokale Netze oder durch Insel-Lösungen, z.B. Solaranlagen für einzelne Haushalte. Auf der untersten Versorgungsstufe steht der Strom mindestens 4 Stunden am Tag zur Verfügung. Eine Leistung ab 12 Wattstunden täglich kann schon genügen, um kurzzeitig Licht zu machen und das Handy aufzuladen. Auf Stufe 2 (mindestens 200 Wh täglich) sollte es auch für Ventilator und Fernseher reichen. 

Ausgabe: 08/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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