Wohnen in Europa
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Infografik Nr. 737961
Wie die Menschen wohnen, trägt ganz entscheidend zu ihrer Lebensqualität bei. Informationen zur Wohnsituation in der EU – von den Eigentums- oder Mietverhältnissen über die Wohnungsgröße bis zu den Wohnkosten – finden Sie hier knapp zusammengefasst!
Wie die Menschen wohnen, trägt ganz entscheidend zu ihrer Lebensqualität bei. Die Art der Wohnung spielt dabei eine wichtige Rolle, das Eigentums- oder Mietverhältnis, der bauliche Zustand, die Größe und Lage der Wohnung, das Wohnumfeld und nicht zuletzt die Wohnkosten im Verhältnis zum Haushaltseinkommen. Zum Vergleich der Wohnsituation lohnt sich ein Blick auf die europäischen Nachbarn.
Gegenüber den meisten Nachbarländern nimmt Deutschland als „Mieterland“ eine ausgeprägte Sonderstellung ein. Während im EU-Durchschnitt 69 % der Bevölkerung in den eigenen vier Wänden wohnen, sind es in Deutschland nur 48 %. Noch geringer ist der Anteil der Eigentümer nur in der Schweiz (42 %). Die höchsten Eigentumsquoten finden sich in Ost- und Südosteuropa. Umgekehrt leben in der Schweiz 58 % und in Deutschland 52 % der Bevölkerung in Mietwohnungen. Für die Bundesrepublik erklärt sich dieser hohe Mieteranteil u.a. aus der intensiven öffentlichen Bautätigkeit der Nachkriegszeit, mit der Ersatz für kriegszerstörte Wohnungen und eine neue Bleibe für Flüchtlinge und Vertriebene geschaffen wurde.
Eigentümer wohnen meist in einem Ein- oder Zweifamilienhaus, Mieter in einer Geschosswohnung, aber das trifft nicht immer zu. Gerade unter Singles und kinderlosen Paaren haben sich viele in einer Eigentumswohnung eingerichtet und andererseits sind einzelne Häuser durchaus auch bei Mietern beliebt. So bewohnen EU-weit 52% der Bevölkerung ein Haus, 27% eine Etagenwohnung in einer größeren Wohnanlage und knapp 21% eine Wohnung in einem überschaubaren Mehrfamilienhaus (mit bis zu neun Wohneinheiten). Ein Haus als Wohnadresse findet sich am häufigsten in Irland (89%), eine Etagenwohnung in Spanien (66 %). Auch in Deutschland sind die Bewohner von Etagenwohnungen in der Überzahl (62 %). Über beengte Wohnverhältnisse klagen EU-weit 17 % der Bevölkerung. Deutlich niedriger ist dieser Anteil u.a. in den Niederlanden (3 %), Irland (4 %), Spanien (8 %), Frankreich (9 %) und Deutschland (11 %), deutlich höher vor allem in Osteuropa, so in Rumänien (40 %), Polen (36 %) und Bulgarien (35 %).
Die Wohnung kann zur Last werden, wenn sie einen zu großen Teil des Einkommens verschlingt. 2022 lebten im EU-Durchschnitt 9% der Bevölkerung in Haushalten, die mehr als vier Zehntel (40%) ihres verfügbaren Einkommens fürs Wohnen aufwenden mussten. Am dramatischsten stellte sich die Lage in Griechenland dar, wo die Wohnkosten für 29% der Bevölkerung über diese Schwelle hinausgingen. Überdurchschnittlich groß war der Anteil der so schwer belasteten Eigentümer und Mieter u.a. aber auch in Dänemark und Luxemburg (je 15%), Deutschland (14%) und Schweden (11%).
Ausgabe: | 06/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |