Fairer Handel

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Der Begriff „Fairer Handel“ (Fair Trade) bezeichnet eine internationale Bewegung, die mehr Gerechtigkeit im Welthandel anstrebt. Ihr Hauptaugenmerk gilt den Handels- und Arbeitsbedingungen von benachteiligten Kleinproduzenten sowie von Plantagen- und Fabrikarbeitern in der Dritten Welt. Seit den 1970er Jahren entstanden weltweit Fair-Trade-Organisationen, die Handelspartnerschaften mit Produzenten eingehen und deren Erzeugnisse zu fairen Bedingungen in die Industriestaaten importieren. Sie konzentrieren sich dabei auf den Import von Agrarprodukten und Handwerkserzeugnissen. 2001 legten die damaligen vier internationalen Dachorganisationen des Fairen Handels in einem Grundlagenpapier gemeinsame Ziele und Prinzipien fest, darunter ● die Verbesserung von Handelsbedingungen durch faire Preise und Finanzhilfen für die Erzeuger, ● die Sicherung der Rechte von Produzenten und Arbeitnehmern durch angemessene Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen sowie ● die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit von Produzenten, unter anderem durch ● die Förderung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, gerade auch hinsichtlich ökologisch nachhaltiger Produktionsmethoden.

Im Mittelpunkt des Fair-Trade-Systems steht die Handelspartnerschaft einer Fair-Trade-Organisation (wie GEPA, GLOBO, El Puente, WeltPartner) mit den Produzenten (Kleinbauern, Handwerks- und Plantagenbetrieben). Die Erzeuger verpflichten sich auf Produktionsbedingungen, die mit den Prinzipien des Fairen Handels im Einklang stehen, und erhalten von der Fair-Trade-Organisation dafür garantierte Mindestpreise, die sie von den Preisschwankungen am Weltmarkt unabhängiger machen. Zusätzlich zahlen die Fair-Trade-Organisationen ihren Produzenten eine Fair-Trade-Prämie, die sie in soziale und ökonomische Entwicklungsprojekte investieren sollen. Zur Kennzeichnung fair gehandelter Produkte wurden in den 1990er Jahren Fair-Trade-Siegel eingeführt. Diese werden von Siegelorganisationen vergeben, die nicht selbst mit Waren handeln. Am weitesten verbreitet ist das Siegel von Fairtrade International, einem Dachverband nationaler Siegelorganisationen, zu denen auch der deutsche TransFair e.V. gehört.

In Deutschland entwickelten sich die Umsätze mit Produkten unter dem Fair-Trade-Siegel in den letzten zehn Jahren steil nach oben: Schwankten sie in den 1990er Jahren noch um die 50 Mio €, so stiegen sie bis 2019 auf 2 040 Mio € – nicht zuletzt, weil fair gehandelte Produkte nun auch in das Sortiment von Discountern aufgenommen wurden. Die mit Abstand umsatzstärksten Fair-Trade-Produkte in Deutschland sind Kaffee und Kakao. Es folgen Bananen, Textilien und Blumen.

Ausgabe: 01/2021
Produktformat: Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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