Das Nettovermögen der Haushalte

Das Nettovermögen der Haushalte
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Infografik Nr. 468020

Was ihr Vermögen angeht, belegen die deutschen Privathaushalte im EU-Vergleich eher einen hinteren Rang. Durch die Höherbewertung des Immobilieneigentums ist das mittlere Vermögen zuletzt aber deutlich gestiegen. Sehen Sie hier, wie sich die Vermögen auf die einzelnen sozialen Gruppen verteilen und wie groß die Unterschiede zwischen diese Gruppen sind!

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Die privaten Haushalte in Deutschland und ihre Finanzen sind Gegenstand einer Befragung, die von der Bundesbank 2021 zum vierten Mal seit 2010 durchgeführt wurde. Besonderes Interesse galt dabei der Vermögensverteilung und der Zusammensetzung der Vermögen. Aus europäischen Vergleichsdaten ist bekannt, dass die privaten Vermögen in Deutschland relativ ungleich verteilt sind (siehe ZAHLENBILD 737955) und dass die breite Masse über kein sehr großes Vermögenspolster verfügt. Dies birgt ein Risiko wirtschaftlicher und sozialer Instabilität, auch wenn der Staat in der Lage ist, Hilfebedürftige vor dem Abgleiten in absolute Armut zu bewahren.
Nach den Ergebnissen der Bundesbank-Studie hatten die deutschen Privathaushalte 2021 im Durchschnitt ein Bruttovermögen von 346 500 € und ein Nettovermögen (nach Abzug der Schulden) von 316 500 € zur Verfügung. Wegen der Ungleichverteilung der Vermögen sind die Durchschnittswerte allerdings nicht sehr aussagekräftig. Besser geeignet ist der Medianwert, der die Haushalte in eine ärmere und eine reichere Hälfte teilt: Er belief sich 2021 auf 121 900 € für das Bruttovermögen und 106 600 € für das Nettovermögen. Das heißt: die eine Hälfte der Haushalte besaß weniger, die andere mehr als diesen Betrag. Von den untersten 20 % der Haushalte verfügte die Hälfte über ein Nettovermögen von weniger als 900 €. Auf der anderen Seite hatte die Hälfte der vermögendsten 10 % der Haushalte Sach- und Finanzwerte von mehr als 1,1 Mio € in ihrem Besitz. Gegenüber der Befragung von 2017 profitierten Hauseigentümer von steigenden Immobilienwerten und konnten so ihr Vermögen deutlich steigern.
Die Vermögenssituation eines Haushalts steht in einem engen Zusammenhang mit der sozialen Stellung der Bezugsperson. Am komfortabelsten stellt sie sich bei den Pensionärs-Haushalten dar, bei denen die Hälfte über 411 300 € und mehr verfügte. Auch die Selbstständigen-Haushalte waren mit einem mittleren Vermögenswert von 225 400 € vergleichsweise gut gestellt. Bei ihnen ist allerdings zu bedenken, dass sie fürs Alter durch privaten Vermögensaufbau vorsorgen müssen. Weit geringer waren die mittleren Vermögen der Haushalte von Angestellten (105 000 €) und Arbeitern (55 600 €), während die Hälfte der Arbeitslosenhaushalte praktisch gar kein Vermögen (3 000 € oder weniger) besaß.
Entsprechend der Wirtschaftslage unterscheidet sich auch die regionale Vermögensverteilung: Während sich die Haushalte im Süden (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen) auf ein mittleres Nettovermögen von 184 900 € stützen konnten, kamen die Haushalte in Ostdeutschland (einschl. Berlin) nur auf 43 400 €.

Ausgabe: 07/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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