Versicherungsbetrug

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Versicherungen haben den Sinn, die finanziellen Folgen eines eingetretenen Schadens auf viele Schultern zu verteilen. Manche wollen aber noch mehr herausholen und setzen dabei auf unlautere Mittel. Mit welchen Mitteln sie arbeiten, lesen Sie hier!

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Versicherungen sind eine solidarische Einrichtung. Sie bieten dem Einzelnen finanzielle Hilfe im Schadensfall und verteilen die Lasten auf viele Schultern, sodass die zu zahlenden Prämien für alle tragbar bleiben. Manche meinen es mit dem Grundsatz „einer für alle – alle für einen“ jedoch nicht so genau und versuchen mit allerlei Tricks, ihren „Einsatz“ wieder herauszuholen. Versicherungsbetrug ist aber riskant. Wird er aufgedeckt, kann der Versicherungsschutz verloren gehen. Darüber hinaus droht eine Strafanzeige nach den §§ 263 oder 265 des StGB. Bereits der Versuch ist strafbar. Nach Branchenschätzungen entsteht den Versicherern in der Schaden- und Unfallversicherung jährlich ein Schaden von etwa 5 Mrd €. Jede zehnte Schadensmeldung wird von den Versicherungen als zweifelhaft eingeschätzt. Das korrespondiert mit Umfrageergebnissen, in denen etwa 10 % der Befragten zugaben, entweder selbst bereits einen Versicherungsbetrug begangen zu haben oder von einem Versicherungsbetrug durch andere zu wissen.
Mit der Verbreitung des Internets haben sich die Methoden des Versicherungsbetrugs deutlich gewandelt. So nutzen Versicherungsbetrüger als Schadensnachweis zum Beispiel Bilder, die mit Bildbearbeitungsprogrammen manipuliert wurden. In Internetforen gibt es darüber hinaus zahlreiche Gruppen, in denen über die glaubhafte Formulierung von (gefälschten) Schadensmeldungen informiert wird. Die Versicherer haben in ihrer Betrugsabwehr auf die neuartigen Methoden reagiert und versuchen mit spezieller Software und dem Einsatz von Bildforensik Betrugsfälle aufzudecken.
Die Akzeptanz für Versicherungsbetrug ist in der Bevölkerung insgesamt gering. Nur 10 % der Befragten stimmten 2020 der Aussage zu, dass falsche Angaben bei der Versicherung ein Kavaliersdelikt seien. 82 % äußerten sich zu dieser Frage ablehnend, 8 % wollten sich nicht festlegen. Dass Versicherungsbetrug über das Solidarprinzip vor allem die anderen Kunden und nicht das Versicherungsunternehmen schädigt, sahen 69 % der Befragten ein.
Fünf Hauptformen des Versicherungsbetrugs lassen sich unterscheiden: Der provozierte Schaden (z.B. ein Kfz-Unfall) wird vom Geschädigten vorsätzlich herbeigeführt. Beim fiktiven Schaden hat es die angegebene Schädigung nie gegeben. Der fingierte Schaden ist tatsächlich eingetreten, aber nicht versichert; er wird in einen Versicherungsfall umgedeutet. In anderen Fällen wird ein tatsächlicher Schaden ausgenutzt, um die Schadenshöhe nach oben zu treiben. Und schließlich kommt es vor, dass schon bei Vertragsabschluss falsche Angaben gemacht werden, auf die sich die Schadensmeldung dann aber bezieht.

Ausgabe: 12/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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