Bevölkerungsausblick für Deutschland bis 2070
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Infografik Nr. 021107
Die Frage, wie sich die Bevölkerung Deutschlands in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird, bleibt dauerhaft aktuell. Einen neuen Beitrag zur öffentlichen Debatte leistet die bis zum Jahr 2070 reichende 15. Bevölkerungsvorausberechnung des Bundes und der Länder. Solche weit ausgreifenden Berechnungen sollen zeigen, in welchen Bahnen das künftige Bevölkerungsgeschehen verlaufen kann. Um die Bandbreite möglicher Entwicklungen deutlich zu machen, werden mehrere Varianten durchgerechnet, denen jeweils unterschiedliche Annahmen zugrunde liegen. Ausgangspunkt der Berechnungen sind die aktuellen Bevölkerungstrends, die den künftigen Gang der Dinge noch auf Jahre hinaus vorbestimmen.
Gegenüber der letzten Bevölkerungsvorausberechnung aus dem Jahr 2019 macht sich der Einfluss demografisch bedeutsamer Krisen bemerkbar: der Covid-19-Pandemie mit erhöhter Sterblichkeit und rückläufigen Geburtenzahlen und des russischen Angriffs auf die Ukraine als Auslöser einer starken Flüchtlings-Zuwanderung. Für den weiteren Verlauf stützt sich die Vorausberechnung auf unterschiedliche Annahmen zur Geburtenrate, zur Lebenserwartung und zum Umfang der jährlichen Wanderungsüberschüsse.
Die Geburtenhäufigkeit ging zuletzt deutlich zurück. Nach den Verhältnissen des Jahres 2022 bringt eine Frau im Lauf ihres Lebens rechnerisch 1,46 Kinder zur Welt. Bleibt die Geburtenziffer so niedrig (wie in der Variante der "alten Bevölkerung"), geht die Einwohnerzahl langfristig deutlich zurück. Aber auch wenn die alternativen Annahmen eintreten und die Geburtenziffer auf 1,55 bzw. 1,67 Kinder je Frau ansteigt, wird dies den natürlichen Bevplkerungsrückgang nur verlangsamen. Für die künftige Bevölkerungszahl ist weiter entscheidend, wie lange die Menschen leben. Dazu spielt die Vorausberechnung drei Mö;glichkeiten durch: einen verlangsamten Anstieg der Lebenserwartung, die Fortsetzung des bisherigen Trends oder eine noch stärkere Zunahme (auf 90 Jahre für Frauen und 86 Jahre für Männer bis 2070). Den größten Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung hat die Zuwanderung, deren Umfang jedoch am wenigsten vorhersehbar ist. Die aktuelle Studie rechnet mit langfristig höheren Wanderungsüberschüssen als früher angenommen (zwischen 180000 und 400000 pro Jahr).
Aus der Kombination der Elemente ergibt sich ein ganzer Fächer möglicher Zukunftsentwicklungen. Fallen Zuwanderung und Geburtenrate niedrig aus, ist ein Rückgang der Bevökerung auf 73,5 Mio im Jahr 2070 denkbar. Wird dagegen ein deutlicher Anstieg der Geburtenhäufigkeit und eine stärkere Zuwanderung angenommen, wächst die Bevölkerung auf nahezu 91 Mio.
Ausgabe: | 01/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |