Anerkannte Ausbildungsberufe
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Infografik Nr. 264361
Wer eine Lehre im dualen System durchläuft, darf nur in einem anerkannten Ausbildungsberuf ausgebildet werden. Mehr als 300 davon stehen zur Wahl. Und sie werden immer wieder modernisiert und an den technischen und wirtschaftlichen Wandel angepasst.
Damit die Qualität der Berufsausbildung gewahrt bleibt, dürfen Jugendliche, die eine Lehre im dualen System durchlaufen, nur in einem anerkannten Ausbildungsberuf ausgebildet werden. Das vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) geführte amtliche Verzeichnis enthält 327 Ausbildungsberufe – von der Änderungsschneiderin bis zum Zweiradmechatroniker. Inhalt, Ablauf und Dauer der Ausbildung in diesen Berufen sind in der jeweiligen Ausbildungsordnung bundeseinheitlich geregelt.
Der rasche Wandel in Wirtschaft, Technik und Arbeitswelt macht es erforderlich, die Ausbildung der Facharbeiter, Fachangestellten und Handwerker immer neu an den veränderten Bedarf anzupassen. Seit 1969 das Berufsbildungsgesetz (BBiG) in Kraft trat, wurden daher zahlreiche neue Berufe eingeführt und bestehende Berufe neu geordnet. Nur noch 19 Lehrberufe gehen auf Regelungen aus der Zeit vor 1991 zurück. Die Mehrzahl der geltenden Ausbildungsordnungen wurde dagegen erst in den letzten Jahren erlassen. Allein seit 2011 erhielten 130 Ausbildungsberufe eine moderne Grundlage, oft verbunden mit einer veränderten Berufsbezeichnung. Für zukunftsträchtige Aufgabenfelder wurden zum Teil ganz neue Berufsbilder geschaffen (Beispiele: Gestalter/-in für immersive Medien, Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration).
Da in immer kürzeren Abständen neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt kommen und von Betrieb zu Betrieb unterschiedliche Anforderungen gestellt werden, ist auch in der Ausbildung selbst mehr Flexibilität gefragt. Mit der Reform des Berufsbildungsgesetzes im Jahr 2005 wurde der Handlungsspielraum dafür erweitert. So können Vorschläge für neue oder modernisierte Lehrberufe seitdem schneller umgesetzt werden; eine Erprobungsklausel ermöglicht es, neue Berufe, Ausbildungs- und Prüfungsformen vor ihrer definitiven Einführung zu testen. Mehr Flexibilität wird auch durch die Gliederung des Ausbildungsgangs erreicht. So sehen zahlreiche Ausbildungsberufe eine Phase der Grundqualifikation mit anschließender Auffächerung nach Schwerpunkten oder Fachrichtungen vor. Eine gestufte Ausbildung ergibt sich, wenn die in einem zweijährigen Lehrberuf erworbene Qualifikation auf die Ausbildung in einem weiterführenden Beruf angerechnet werden kann (Beispiel: Verkäufer/Verkäuferin > Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel). Die seit Anfang 2020 geltende Novelle des BBiG führte neue Stufen der höherqualifizierenden beruflichen Fortbildung und darauf abgestimmte Abschlussbezeichnungen ein (geprüfter Berufsspezialist, Bachelor Professional, Master Professional).
Ausgabe: | 12/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |