Die meistgewählten Ausbildungsberufe

Für Sie als Mitglied entspricht dies 4,00 Euro.
Infografik Nr. 264410
Wer eine Lehrstelle sucht, kann theoretisch zwischen fast 330 Ausbildungsberufen wählen. In der Praxis verfügen viele Lehrberufe aber nur über begrenzte Ausbildungskapazitäten; andere gelten als wenig attraktiv oder werden bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz kaum wahrgenommen. Dafür richtet sich das Interesse der Jugendlichen oft auf einige wenige Trendberufe, die entsprechend überlaufen sind und nicht immer die besten Zukunftschancen eröffnen. Welcher Ausbildungsberuf am Ende gewählt wird, hängt nicht zuletzt von geschlechtsspezifischen Interessen und Neigungen ab. So stehen bei den Männern nach wie vor die Fertigungsberufe im Vordergrund, während die Frauen sich überwiegend den Dienstleistungsberufen zuwenden. Vor allem bei den weiblichen Azubis konzentriert sich die Ausbildung im dualen System auf eine Handvoll besonders häufig gewählter Berufe: Von den 192 222 jungen Frauen, die in Deutschland 2018 einen Ausbildungsvertrag abschlossen, entschieden sich mehr als die Hälfte (55 %) für einen der zehn beliebtesten Ausbildungsberufe. Nicht ganz so eng war das Spektrum der Berufswahl bei den männlichen Azubis. Doch von den 329 679 jungen Männern mit einem neuen Ausbildungsvertrag traten immer noch 37 % eine Lehrstelle in einem der zehn meistgefragten Berufe an.
Weibliche Auszubildende sehen ihre berufliche Zukunft am ehesten im Büro, in Praxen und Kanzleien, im Handel und in anderen Dienstleistungssparten. Technikorientierte Berufe spielen dagegen kaum eine Rolle. 2018 entschieden sich mehr als 10 % der Anfängerinnen für den Ausbildungsberuf der Kauffrau für Büromanagement. Hoch im Kurs stand auch die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten, zur Kauffrau im Einzelhandel und zur Zahnmedizinischen Fachangestellten. Für die männlichen Auszubildenden rangierte der Handwerksberuf des Kraftfahrzeugmechatronikers wie seit Jahren ganz oben in der Beliebtheitsskala: Allein rund 7 % der neuen Azubis schlugen diesen Ausbildungsweg ein. In wachsendem Maße war auch der Beruf des Fachinformatikers gefragt.
Inzwischen versuchen mehrere Initiativen, die von tradierten Rollenbildern beeinflussten Vorlieben bei der Berufswahl aufzubrechen. So bietet der Girls’Day einmal jährlich Gelegenheit, in Werkshallen, Labors usw. eher frauenuntypische Berufe kennenzulernen. Parallel dazu will der Boys’Day junge Männer ermuntern, sich in ihrer Berufs- und Lebensplanung von einengenden Geschlechtsstereotypen zu lösen. Portale wie Berufe-Universum oder Berufe Entdecker helfen dabei, ein größeres Berufswahlspektrum zu erschließen, und auf beroobi.de kann man jungen Berufstätigen im Alltag über die Schulter sehen.
Ausgabe: | 11/2019 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |