Arbeitsausfälle und ihre Kosten

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Infografik Nr. 280225
Krankheitsbedingte Fehlzeiten verursachen erhebliche Kosten für Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Teil der Arbeitsausfälle geht auf Belastungen im Arbeitsprozess selbst zurück. Was sind die häufigsten Gründe für Krankschreibungen? Welche Branchen und Berufe sind am stärksten betroffen? Knappe Informationen in diesem ZAHLENBILD!
Dass Arbeitnehmer gelegentlich erkranken oder einen Unfall erleiden und deshalb nicht zur Arbeit gehen können, gehört zum Berufsalltag. Meist sind sie nach ein paar Tagen wiederhergestellt und nehmen ihre Beschäftigung wieder auf. Bezogen auf die gesamte Volkswirtschaft summieren sich die Ausfallzeiten allerdings zu einem Problem von beträchtlichem Ausmaß. Durch den Produktionsausfall infolge krankheits- oder unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit entstehen der Gesellschaft erhebliche indirekte Kosten.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat für das Jahr 2023 überschlägig berechnet, wie hoch diese Kosten sind. Da die 42,2 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Lauf des Jahres für durchschnittlich 21 Kalendertage ausfielen, gingen insgesamt 886 Millionen Tage oder 2,4 Erwerbsjahre verloren. Setzt man den Wert der ausgefallenen Produktion mit dem durchschnittlichen Arbeitnehmerentgelt von rund 52 700 € pro Jahr an, so beziffern sich die Produktionsausfallkosten 2023 auf durchschnittlich 3 037 € je Arbeitnehmer und auf 128 Mrd € für die gesamte Volkswirtschaft. Natürlich handelt es sich dabei um eine hypothetische Berechnung, denn krankheitsbedingte Fehlzeiten lassen sich nun einmal nicht völlig ausschließen. Andererseits geht ein erheblicher Teil dieser Ausfälle auf Belastungen im Arbeitsprozess selbst zurück, sodass Bemühungen um eine Reduzierung der Ausfallkosten auch dort beginnen müssten.
Ein Ansatzpunkt für erfolgversprechende Vorsorgemaßnahmen ergibt sich aus der Aufschlüsselung der Arbeitsausfälle nach den diagnostizierten Krankheitsarten. Die meisten Ausfälle – mit 19% der Ausfalltage – sind auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (z.B. Rückenbeschwerden) zurückzuführen. An zweiter Stelle der Ausfallursachen stehen 2023 die Atemwegserkrankungen (18%). Dann folgen psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen (16%) sowie Verletzungen, Vergiftungen und Unfälle (9%). Erkrankungen des Kreislauf- und des Verdauungssystems tragen mit jeweils 4% zu den Arbeitsausfällen bei.
Wie ein Bericht des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen zeigt, variieren die Arbeitsunfähigkeitsmeldungen stark nach Branchen und Berufen. Die längsten Ausfallzeiten (mit durchschnittlich 31 bis 32 Krankheitstagen je Beschäftigten) wurden 2023 in den Reinigungsberufen, den Verkehrs- und Logistikberufen und den Sicherheitsberufen registriert. Dagegen waren Beschäftigte in den IT- und naturwissenschaftlichen Dienstleistungsberufen im Durchschnitt nur 16 Tage arbeitsunfähig.
Ausgabe: | 07/2025 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |