Kinder vor dem Fernseher

Kinder vor dem Fernseher
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Infografik Nr. 538105

Das klassische Fernsehen mit festen Sendezeiten verliert allgemein an Zuspruch. Das ist auch bei den jüngsten Zuschauern so. Tägliche Reichweite und mittlere Verweildauer sind bei diesem Publikum stark zurückgegangen. Aber immerhin erreichen die laufenden Programme täglich noch gut ein Drittel der Kinder. Was sind ihre Lieblingssender, was sehen Mädchen lieber, was die Jungen?

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Seit 2015 geht die Nutzung des traditionellen Fernsehens in Deutschland fast kontinuierlich zurück. Nur die älteren Erwachsenen (ab 50 Jahren) bringen im Durchschnitt noch mehr als 300 Minuten täglich vor den laufenden Fernsehprogrammen zu. In allen anderen Altersgruppen verliert das lineare Fernsehen unter der Konkurrenz von Streamingdiensten und Online-Angeboten an Zuschauern. Auch bei den jüngsten Fernsehzuschauern ist diese Entwicklung zu beobachten. An einem durchschnittlichen Wochentag des Jahres 2022 saßen 3,2 Millionen Kinder im Alter zwischen 3 und 13 Jahren vor dem Fernsehschirm. Damit sahen täglich etwa 36 % der 3- bis 13-Jährigen fern. Nur noch 36 %, sollte man betonen, denn im überschaubaren Zeitraum seit 1995 war die tägliche Reichweite des klassischen Fernsehens bei den Kindern noch nie so gering. Im Jahr 2000 lag sie noch bei 62 %.
Ist der Fernseher eingeschaltet, bringen die jungen Zuschauer viel Zeit davor zu: 2022 im Durchschnitt 90 Minuten pro Tag. Auch diese mittlere Verweildauer hat im Lauf der Jahre aber deutlich abgenommen – seit 2000 um mehr als 60 Minuten. Dabei variiert die vor dem Fernseher verbrachte Zeit mit dem Alter der Kinder. Im Kindergartenalter zwischen 3 und 5 Jahren betrug sie 85 Minuten, bei den 6- bis 9-Jährigen waren es 90 Minuten, bei den 10- bis 13-Jährigen 94 Minuten. Alle diese Ergebnisse stehen unter dem Vorbehalt, dass sie nur noch einen Teil des Bewegtbild-Konsums der Kinder erfassen. Exakt vergleichbare Angaben zur Nutzung von Streamingdiensten und digitalen Plattformen wie Youtube sind derzeit nicht verfügbar.
Im Fernsehen konkurrieren die spezifischen Kinderprogramme – wie Ki.Ka von ARD und ZDF, Super RTL, Toggo plus, Nick, Disney Channel – mit den „normalen“ Programmangeboten um die jungen Zuschauer. In der Rangliste der meistgesehenen Programme mischen sich daher die einen mit den anderen Kanälen. Wie ein Bericht der MediaPerspektiven zeigt, sank der Sehanteil der fünf Kindersender 2022 auf 41,2%. Dabei lag Ki.Ka von ARD und ZDF mit einem Anteil von 12,7 % an der Spitze. Es folgte Super RTL mit 10,7 %; dessen Schwesterprogramm Toggo erreichte allerdings weitere 4,0 % der Kinder. Den Disney Channel schalteten 9,8 % ein. Dann waren schon die Vollprogramme RTL (6,9 %) und Das Erste (6,4 %) an der Reihe. Deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede im Sehverhalten gab es bei Ki.Ka, das 15,9 % der Mädchen, aber nur 9,7 % der Jungen ansprach. Auch beim Disney Channel waren die Mädchen vorn (10,6 : 9,1 %), während sich für Super RTL mehr Jungen als Mädchen interessierten (11,3 : 10,0 %).

Ausgabe: 10/2023
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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