Unterschiede der Lebenserwartung
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Infografik Nr. 603165
Nach zwei Corona-Jahren ist die rechnerische Lebenserwartung der Neugeborenen weltweit gesunken. Und nach wie vor bestehen große Unterschiede zwischen reichen und armen Ländern. Darüber informiert dieses ZAHLENBILD in Text und Infografik.
Auf der Erde werden jedes Jahr rund 135 Millionen Kinder geboren, deren weiteres Schicksal davon abhängt, ob sie in einem armen oder reichen Land zur Welt kommen, ob ihre Existenz durch Hunger, Krankheit oder Krieg bedroht wird oder ob sie am Wohlstand einer entwickelten Gesellschaft teilhaben können. So liegt die mittlere Lebenserwartung eines neugeborenen Kindes in vielen ärmeren Entwicklungsländern unter 60 Jahren, während es in den meisten reichen Industrieländern eine Lebensspanne von über 80 Jahren vor sich hätte. Diese Unterschiede sind insbesondere auf den Stand des öffentlichen Gesundheitswesens und der ärztlichen Versorgung zurückzuführen. Eine bedeutende Rolle spielen aber auch die Ernährungssituation, die allgemeinen hygienischen Bedingungen, die klimatischen Gegebenheiten, das Ausbildungsniveau und die Art und Intensität der Erwerbsarbeit. Darüber hinaus hängt es nicht zuletzt von der Qualität der politischen Führung und der Stabilität eines Landes ab, ob Verbesserungen, die zum Anstieg der Lebenserwartung führen, überhaupt möglich sind.
Alle diese Faktoren waren auch bedeutsam bei der Bewältigung der Corona-Pandemie, die 2020/21 in den meisten Ländern der Erde erhöhte Sterblichkeit und damit einen Rückgang der Lebenserwartung zur Folge hatte. Nach Angaben der Weltbank sank die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt für die gesamte Welt von 73,0 Jahren (2019) auf 71,3 Jahre (2021). Die im globalen Maßstab seit Jahrzehnten anhaltende Verlängerung der Lebenszeit wurde durch die Pandemie erstmals auf breiter Basis unterbrochen. Die entwickelten Länder wurden mit dieser Herausforderung nicht unbedingt besser fertig, wahrten im Allgemeinen aber ihren Vorsprung gegenüber den ärmeren Ländern und Weltregionen. Das zeigt das Beispiel der USA, wo Corona- und Drogenkrise die durchschnittliche Lebenserwartung zwischen 2019 und 2021 um 2,5 Jahre (auf 76,3 Jahre) sinken ließen.
Nach den Weltbank-Zahlen für 2021 hatten die Kinder, die in Hongkong oder Macao zur Welt kamen, mit über 85 Jahren die längste Lebenszeit vor sich. Es folgten Japan und die Schweiz mit 84 Jahren. Eine Lebenserwartung von 83 Jahren hatten die Neugeborenen u.a. in Australien, Spanien und Italien. In Deutschland und Großbritannien wurden knapp 81 Jahre erreicht. In China mit seiner rigiden Corona-Eindämmungspolitik stieg die durchschnittliche Lebenserwartung 2021 sogar (auf über 78 Jahre); dort dürfte der Rückschlag aber später eingetreten sein. Das Land mit der niedrigsten Lebenserwartung – neben Nigeria – war der Tschad (mit 53 Jahren).
Ausgabe: | 01/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |