Ausgaben für Forschung und Entwicklung
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Infografik Nr. 685112
Das Wortpaar Forschung und Entwicklung (F&E) steht für • die systematische, schöpferische Arbeit an der Erweiterung des menschlichen Wissens und • die Suche nach neuen Möglichkeiten zur Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse. Auf Forschung und Entwicklung gründet sich die technologische Leistungs- und Innovationskraft der entwickelten Volkswirtschaften. Wachstum und qualifizierte Beschäftigung werden durch sie maßgeblich gestützt. In der Wachstumsstrategie Europa 2020, die der EU zu stärkerer Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftsdynamik verhelfen soll, fällt den Anstrengungen in Forschung und Entwicklung deshalb auch eine Schlüsselrolle zu. Die EU hatte sich darin vorgenommen, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 3 % des Bruttoinlandsprodukts zu steigern und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen öffentlichen und privatwirtschaftlichen F&E-Investitionen zu erreichen. Die meisten EU-Länder sind aber noch immer ein gutes Stück von diesem Ziel entfernt. Nach Daten des Europäischen Statistikamts Eurostat machten die Ausgaben der EU-28 für Forschung und Entwicklung 2017 erst 2,06 % des Bruttoinlandsprodukts der Gemeinschaft aus. Die 3-Prozent-Marke wurde nur von Schweden (3,33%), Österreich (3,16 %), Dänemark (3,06 %) und Deutschland (3,02 %) übertroffen.
Unter den großen EU-Mitgliedstaaten weist Deutschland somit die höchste F&E-Intensität auf und rangiert damit deutlich vor Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. In den mittel- und osteuropäischen Staaten standen oft weniger als 1 % des BIP für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben zur Verfügung. In Polen, dem größten dieser Länder, lag die F&E-Quote 2017 erst bei 1,03 %. Wesentlich höhere Werte waren u.a. aber für Slowenien (1,86 %) und Tschechien (1,79 %) zu verzeichnen. Welche Anstrengungen die EU noch unternehmen muss, zeigt ein Vergleich mit Japan und den USA, wo 3,20 % bzw. 2,79 % des BIP in Forschung und Entwicklung investiert wurden. Zudem rüsten sich die Schwellenländer in großen Schritten für das Hightech-Kräftemessen mit den etablierten Industriestaaten. So lag die F&E-Quote in Südkorea 2017 bei 4,55 % des BIP; fast ebenso hoch war der F&E-Aufwand in Israel (4,54 % des BIP). Und China (ohne Hongkong), das seine Rolle als Produzent billiger Massenware allmählich hinter sich lässt, brachte 2017 bereits 2,13 % seines BIP für Forschung und Entwicklung auf. Im Vergleich dazu kam Russland nur auf 1,11 %.
Das Gesamtvolumen der F&E-Ausgaben in der EU-28 belief sich 2017 auf rund 317 Mrd € und war damit weit niedriger als in den USA (481 Mrd €). China kam demgegenüber auf 231 Mrd €.
Ausgabe: | 11/2019 |
Produktformat: | Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |