Die Euro-Zone
Für Sie als Mitglied entspricht dies 4,20 Euro.
Infografik Nr. 715532
Im Rahmen der EU besteht seit dem 1.1.1999 eine Währungsunion, in der die nationalen Währungen durch den Euro als gemeinsame Währung abgelöst wurden. Die Euro-Währungszone umfasste anfänglich elf der damals 15 EU-Mitgliedstaaten: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien. Während Großbritannien und Dänemark den Beitritt zur Währungsunion ablehnten, verfehlten Griechenland und Schweden wesentliche Teilnahmekriterien. Griechenland wurde dann 2001 in die Euro-Währungszone aufgenommen, ohne die Bedingungen dafür tatsächlich erfüllt zu haben, wie man heute weiß. Schweden legte den Beitritt auf Eis, nachdem die Bürger sich 2003 in einer Volksabstimmung dagegen ausgesprochen hatten. Dänemark handelte eine Sonderregelung aus, nach der das Land zwar nicht den Euro übernimmt, aber als Teilnehmer am Europäischen Wechselkursmechanismus II den Kurs seiner Währung in einer engen Bandbreite an den Euro anbindet.
Alle Länder, die seitdem neu in die EU eintraten, verpflichteten sich, ihre Aufnahme in die Euro-Zone anzustreben. Als erstes Land der Beitrittsrunde 2004/07 schaffte Slowenien Anfang 2007 den Übergang zum Euro. Zypern und Malta folgten zum 1.1.2008, die Slowakei zum 1.1.2009, Estland zum 1.1.2011, Lettland zum 1.1.2014, Litauen zum 1.1.2015. Ab 1.1.2023 hat auch Kroatien den Euro als Währung. Die Euro-Zone umfasst damit 20 EU-Mitgliedstaaten (von insgesamt 27). Als weiterer Anwärter für den Euro-Club ist vorerst nur Bulgarien in Sicht, das in Vorbereitung auf seine spätere Mitgliedschaft seit 2020 dem Wechselkursmechanismus II angehört. Die übrigen EU-Mitglieder in Mittel- und Osteuropa – Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien – machen bisher keine Anstrengungen, ihre Beitrittspflicht zu erfüllen.
Durch die Währungsunion wurden innerhalb der EU die Voraussetzungen für einen echten Binnenmarkt und die damit verbundenen Vorteile geschaffen: ● Zwischen den teilnehmenden Staaten gibt es keine Wechselkursrisiken mehr; das erleichtert den Handel über die Grenzen hinweg. ● Die Geld- und Kapitalmärkte werden durchlässiger. ● Grenzüberschreitende Bankgeschäfte können schneller und kostengünstiger abgewickelt werden. ● Es gibt mehr Preistransparenz und Wettbewerb, da sich die Angebote verschiedener Länder anhand der Euro-Preise unmittelbar miteinander vergleichen lassen.
Als unabhängige Instanz wacht die Europäische Zentralbank über die Stabilität der europäischen Währung. Gefahren für den Zusammenhalt der Währungsunion gehen – wie schon in der Eurokrise ab 2009 – vor allem von der hohen Verschuldung einiger Euro-Länder aus.
Ausgabe: | 08/2022 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |