Die Armen und die Reichen: Globale Vermögensverteilung
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Infografik Nr. 632280
Jedes Jahr zum Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlicht die Hilfsorganisation Oxfam ihren Ungleichheitsbericht. Sehen Sie anhand einer anschaulichen Grafik, wie sich der Reichtum der Erde zwischen Armen und Superreichen aufteilt!
Die Zahl der Menschen in extremer Armut ging seit Beginn der 1990er Jahre fast drei Jahrzehnte lang kontinuierlich zurück. Nimmt man die Menschen, die unter der Armutsschwelle von 2,15 $ (zur Kaufkraft von 2017) lebten, verringerte sich ihre Zahl allein zwischen 2010 und 2018 von 1 134 Mio auf 700 Mio und die Armutsquote weltweit von 16,3 auf 9,1 %. Die Corona-Pandemie verursachte dann jedoch einen schweren Rückschlag, der nach Schätzungen der Weltbank erst 2023 überwunden wurde. Die Erholung erfolgte zudem ungleichmäßig, sodass gerade die ärmsten Länder noch nicht wieder da sind, wo sie vor Ausbruch der Pandemie waren. Nach wie vor ist der Reichtum der Welt extrem ungleich verteilt. Das zeigt auch der Ungleichheitsbericht, den die Hilfsorganisation Oxfam im Januar 2024 zum Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlichte.
Der Bericht rückt die tiefe Spaltung zwischen Armen und Reichen ins Blickfeld und hebt besonders hervor, wie sich diese Kluft in den Jahren der Corona-Pandemie und des beschleunigten Preisauftriebs noch vergrößert hat. Während die Löhne von Millionen Arbeitern in der ganzen Welt durch die Inflation an Wert verloren hätten, seien allein die US-amerikanischen Milliardäre seit 2020 um 1,6 Billionen Dollar reicher geworden. Fast fünf Milliarden Menschen hätten seit dem Beginn der Pandemie Vermögensverluste erlitten, aber die fünf reichsten Männer der Welt hätten ihr Vermögen in der gleichen Zeit verdoppeln können. Es bestehe die Gefahr, dass solche extreme Ungleichheit als normal hingenommen werde.
Oxfam sieht einen Zusammenhang zwischen dem Reichtum der einen und der Armut der anderen, weil die immense Vermögenskonzentration in den Händen weniger allzu oft auf der Ausbeutung der Armen basiere. Zu den Ursachen zählt Oxfam unter anderem, dass vermögende Einzelpersonen und multinationale Konzerne ihren Reichtum durch Steuerflucht dem Gemeinwohl entziehen können, aber auch die Tatsache, dass Staaten im Allgemeinen davor zurückschrecken, die Hochvermögenden höher zu besteuern. Die extreme Ungleichheit ist demnach in erster Linie auf politische Entscheidungen zurückzuführen.
Grundlage der Berechnungen von Oxfam sind unter anderem die Zahlen der Schweizer Bank Credit Suisse, die jedes Jahr einen Bericht zur Verteilung des weltweiten Reichtums herausgibt. Diesem Bericht zufolge besaßen die reichsten 10 % der Weltbevölkerung 2022 mehr als 80 % des globalen Vermögens. Allein auf das reichste 1 % der Menschheit entfielen fast 45 % des gesamten Vermögens auf der Erde. Die ärmste Hälfte der Weltbevölkerung war dagegen praktisch besitzlos.
Ausgabe: | 02/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |