Wer wählt wen? Der Einfluss des Alters

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Infografik Nr. 088655

Welchen Einfluss hat das Alter auf das Wahlverhalten? Das ZAHLENBILD erläutert die altersmäßige Verteilung der Wählerschaft auf die einzelnen Parteien bei der Bundestagswahl 2025. Mit zum Teil überraschenden Ergebnissen!

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Warum wählen Menschen, wie sie wählen? Das ist die Leitfrage der Wahlforschung, die sich je nach Ansatz auf unterschiedliche Faktoren konzentriert. Rational-Choice-Theorien gehen von nüchternen Kosten- Nutzen-Abwägungen der Wähler aus: Welche Partei dient meinen Belangen am besten? Von welcher habe ich die wenigsten negativen Auswirkungen zu erwarten? Dagegen nehmen sozialpsychologische Ansätze auch eher irrationale Aspekte in die Erklärung auf. Sie interessieren sich etwa für emotionale Bindungen und Identifikationen mit Parteien, Themen oder Personen. Soziologische Ansätze wiederum untersuchen den Einfluss sozialer Merkmale wie Beruf, Einkommen, Milieu oder Geschlecht auf das Wahlverhalten. Zu solchen Merkmalen zählt auch das Alter der Wählerinnen und Wähler. Natürlich ist das Alter nur ein Faktor unter anderen und muss stets im Gesamtkontext betrachtet werden, einige allgemeine Tendenzen lassen sich aber feststellen.

Bei der vorgezogenen Bundestagswahl 2025, die nach dem Scheitern der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP notwendig geworden war, kristallisierten sich recht klare altersbezogene Parteipräferenzen heraus. So fanden die traditionellen Großparteien CDU/CSU und SPD vor allem bei den älteren Wählergruppen Zuspruch und verdankten ihnen letztlich die Möglichkeit, in einer Koalition zusammen zu regieren. Der Stimmenanteil der Unionsparteien nahm von 13,0% bei den 18- bis 24-Jährigen mit jeder Altersgruppe zu und erreichte bei den Wählern ab 60 Jahren mit 36,8% seinen höchsten Wert. Die SPD schnitt 2025 viel schlechter ab als bei der Wahl 2021 und büßte in allen Altersgruppen an Zustimmung ein. Die größte Unterstützung fand aber auch sie in der Altersgruppe ab 60 Jahren (mit 22,4%). Die Zeiten, in denen sie für jüngere Wähler besonders attraktiv war, liegen bereits Jahrzehnte zurück.

Das Gegenbild dazu liefert das Abschneiden der Linken bei der Wahl 2025: Nach den Ergebnissen der repräsentativen Wahlstatistik kam sie in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen auf mehr als 27% der Stimmen und ließ damit alle anderen Parteien weit hinter sich. Sie löste damit die Grünen ab, die 2021 mit Themen wie Klima- und Umweltschutz bei den jungen Wählerschichten punkten konnten. Die AfD verdankte ihren Wahlerfolg dagegen vor allem den Wählern mittleren Alters: In der Gruppe der 35- bis 44- Jährigen erzielte sie mit 27,1% ihr bestes Ergebnis. In der Altersgruppe ab 60 Jahren kam sie auf 16,0% und innerhalb dieser Gruppe sanken die Stimmenprozente für die AfD mit höherem Alter noch weiter: bei den Senioren ab 70 Jahren auf 11,5%. 

Ausgabe: 08/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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