Pro-Kopf-Verbrauch von Nahrungsmitteln
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Infografik Nr. 307780
Ein Lieblingsgericht bleibt ein Lieblingsgericht und Ernährungsgewohnheiten sind langlebig. Trotzdem kann man über längere Zeiträume erstaunliche Veränderungen des Nahrungsmittelverbrauchs beobachten. Vergleichen Sie, wie sich der Pro-Kopf-Verbrauch wichtiger Nahrungsmittel zwischen 1960 und 2020 entwickelt hat!
Was und wie wir essen sollten, um leistungsfähig und gesund zu bleiben, hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in zehn Regeln zusammengefasst. Abwechslungsreich sollte das Essen sein, damit einseitige Ernährung vermieden wird. Gemüse und Obst sind mit einer empfohlenen Menge von 400 g bzw. 250 g pro Tag die wichtigsten Ernährungsbausteine. Bei Getreideprodukten ist die Vollkornvariante vorzuziehen. Als Ergänzung gehören tierische Lebensmittel auf den Speiseplan: Milch und Milchprodukte, Fisch, in kleinen Mengen können auch Fleisch und Wurst hinzukommen. Zum Kochen, Braten, Backen oder als Streichfett sollten pflanzliche Öle und Fette verwendet werden. Zucker und Salz sind sparsam zu verbrauchen.
Von diesem Idealbild einer pflanzenbetonten Ernährung weicht das tatsächliche Verbrauchsverhalten aber in mancher Hinsicht ab. Und im langfristigen Vergleich lassen sich auch widersprüchliche Ernährungstrends ausmachen. Umschichtungen beim Nahrungsmittelverbrauch, wie sie aus der Agrarstatistik zwischen 1960/61 und 2020/21 ablesbar sind, können auf veränderten Einkaufsmöglichkeiten beruhen, auf finanziellen Gründen, auf der Erweiterung des Geschmackshorizonts z.B. durch Auslandsreisen, auf der Zuwanderung von Menschen mit anderen Ernährungsgewohnheiten, auf der wachsenden Bedeutung industriell gefertigter Nahrungsmittel, auf Moden, die sich bei den Verbrauchern durchsetzen, aber natürlich auch auf einem gewachsenen Bewusstsein für gesunde Ernährung.
Für die zunehmende Hinwendung zu leichter Kost spricht z.B. der Anstieg des jährlichen Pro-Kopf- Verbrauchs an Reis von 1,5 auf 6,6 kg und an Geflügelfleisch von 4,4 auf 21,7 kg. Der Verbrauch von Gemüse hat sich seit Anfang der 1960er Jahre mehr als verdoppelt (von 48,8 auf 110,0 kg). Dagegen haben Kartoffeln ihre Rolle als wichtigster Bestandteil des deutschen Speisezettels verloren. Der Verbrauch an Rind- und Kalbfleisch ist deutlich zurückgegangen, aber dafür kommt heute mehr Schweinefleisch auf den Tisch. Zwar wird dessen Verbrauchsspitze (1990: 60,1 kg) inzwischen weit unterschritten (2021: 43,5 kg), für eine gesunde Ernährung, wie sie die DGE empfiehlt, liegt dieser Wert aber immer noch viel zu hoch.
Getreideerzeugnisse werden heute in größeren Mengen konsumiert als vor 60 Jahren, der Verbrauch von Frischmilcherzeugnissen ist dagegen deutlich gesunken. Beim Obst zeigt die Entwicklung ebenfalls nach unten, doch wird der Verbrauchsrückgang dort durch den Mehrverbrauch an Zitrusfrüchten ausgeglichen.
Ausgabe: | 07/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |