Das Deutschlandticket
Für Sie als Mitglied entspricht dies 4,20 Euro.
Infografik Nr. 413410
Seit dem 1. Mai 2023 ist das Deutschlandticket im Verkauf. Für 49 Euro im Monat ermöglicht es die bundesweite Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs über alle Tarifzonen und Verkehrsverbünde hinweg. Bricht damit ein neues Zeitalter für die öffentlichen Verkehrsmittel an? Welche Ziele verbinden Bund und Länder mit dem D-Ticket?
Nach Monaten der Ankündigung ist seit dem 1. Mai 2023 das Deutschlandticket im Verkauf. Es ermöglicht die deutschlandweite Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs über alle Tarifzonen, Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde hinweg. Wer es erwerben will, muss ein monatlich kündbares Abonnement abschließen. Bereits bestehende Abonnements wurden von den Kundenzentren auf Wunsch auf das Deutschlandticket umgestellt. Unternehmen haben die Möglichkeit, ihren Beschäftigten ein Jobticket in Form des Deutschlandtickets zur Verfügung zu stellen. Das Deutschlandticket wird grundsätzlich digital – als App oder Chipkarte – angeboten. Verkehrsunternehmen, die noch nicht in der Lage sind, digitale Tickets anzubieten, können übergangsweise ein Papierticket mit QR-Code ausstellen. Das Ticket gilt jeweils für den laufenden Kalendermonat; es ist personengebunden und damit nicht auf andere Personen übertragbar. Kinder unter sechs Jahren fahren kostenlos mit.
Das Deutschlandticket kostet im ersten Bezugsjahr 49 Euro pro Monat. Eine Preisanhebung zum Ausgleich der Inflation ist zwischen den Verkehrsministerien der Länder und dem Bundesverkehrsministerium für das Jahr 2024 bereits vereinbart. Die durch den Abo-Preis nicht gedeckten Kosten des Deutschlandtickets wurden von Bund und Ländern auf etwa 3 Mrd Euro pro Jahr veranschlagt, die sie jeweils zur Hälfte übernehmen. Sollten den Verkehrsbetrieben darüber hinaus weitere Verluste entstehen, werden diese ebenfalls im Verhältnis 50 : 50 zwischen Bund und Ländern aufgeteilt. Kosten, die durch Vergünstigungen für bestimmte Zielgruppen (Schüler, Studenten, Bürgergeldbezieher usw.) entstehen, tragen die jeweiligen Bundesländer jedoch allein.
Die Einführung des Deutschlandtickets geht auf die Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket zurück, das von Juni bis August 2022 verfügbar war und in dieser Zeit insgesamt 52 Millionen Mal verkauft wurde. Die Nutzer von den gestiegenen Energiepreisen zu entlasten, steht auch beim Deutschlandticket im Vordergrund. Darüber hinaus soll es den öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen, die „Verkehrswende“ unterstützen und zu der bis 2045 angestrebten Klimaneutralität beitragen. Bund und Länder versprechen sich vom Deutschlandticket eine Vereinfachung des Tarifdschungels der vielen regionalen Verkehrsverbünde und eine größere Akzeptanz des öffentlichen Nahverkehrs. Kritiker bemängeln jedoch, dass durch die Einführung des Tickets keine einzige neue Bus- oder Bahnstrecke geschaffen wird und dass sie Großstädte mit ihrer besseren Nahverkehrsversorgung bevorteilt.
Ausgabe: | 07/2023 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |