Zivilgesellschaftliche Organisationen

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Infografik Nr. 253151

Mehr als 650000 Organisationen bilden das Kerngerüst der Zivilgesellschaft in Deutschland. Sie betätigen sich auf den unterschiedlichsten Gebieten - vom Sport über Kultur und Bildung bis zu sozialen Diensten und der Wahrnehmung von Verbraucherinteressen. Eine Studie des Stifterverbandes erfasst das ganze Spektrum zivilgesellschaftlichen Engagements.

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„Zivilgesellschaft“ ist eine Sammelbezeichnung für gesellschaftliche Aktivitäten und Organisationsformen außerhalb der Bereiche der Privatwirtschaft und des Staates. Zivilgesellschaft geht über rein private Betätigungen hinaus, sie beruht auf dem Zusammenschluss von Gleichgesinnten, die sich für bestimmte soziale Zwecke freiwillig und unentgeltlich engagieren, und übernimmt Verantwortung für das gesellschaftliche Zusammenleben. Die Vielfalt der Zivilgesellschaft, ihre Entwicklung und ihre aktuelle Lage erfasst ein Bericht des Stifterverbands, der sich auf die repräsentative Befragung von mehr als 12 000 Organisationen und Gruppierungen stützt.

Die Ergebnisse des Ziviz-Survey 2023 stehen stellvertretend für die rund 657000 zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich in Deutschland organisiert haben. Die weitaus meisten von ihnen (615 760, fast 94 % der Gesamtzahl) haben die Form eines eingetragenen Vereins. Daneben bestehen rund 24650 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts, 14540 gemeinnützige Kapitalgesellschaften (z.B. gemeinnützige GmbHs) sowie 1 940 gemeinwohlorientierte Genossenschaften. Nicht erfasst sind mithin alle zivilgesellschaftlichen Gruppierungen, die auf eine rechtsförmliche Registrierung verzichten. Während die Zahl der Vereine nur langsam steigt, ist bei gemeinnützigen Kapitalgesellschaften und Genossenschaften ein stärkerer Zuwachs zu beobachten. Dies mag daher rühren, dass solche Organisationen sich zunehmend auf Bedarfslagen konzentrieren, die vom Staat oder den Gemeinden nicht (mehr) bedient werden. Der Bericht führt als Beispiele Genossenschaften an, die Dorfläden, Kinos oder Bürgerhäuser betreiben.

Fragt man darüber hinaus nach den Gebieten, auf denen die zivilgesellschaftlichen Organisationen aktiv sind, wird ein sehr breit gefächertes Spektrum erkennbar. Im Vordergrund stehen die klassischen Schwerpunkte Sport (22 % der Organisationen), Kultur (18 %) sowie Bildung und Erziehung (17 %). Mit kleineren Anteilen folgen Gruppierungen, die z.B. soziale Dienste anbieten, für Umwelt und Naturschutz eintreten oder sich für die Interessen der Verbraucher stark machen. Nicht zu vergessen die Vereine, die sich der Pflege von Freizeit und Geselligkeit verschrieben haben.

Probleme sieht der Bericht u.a. darin, dass sich die gesellschaftliche Vielfalt in den Vereinen nur unzureichend widerspiegelt und es häufig schwer fällt, genügend junge Mitglieder und Funktionsträger zu finden. Auch die Öffnung der Organisationen für die Beteiligung von Außenstehenden kann zum Problem werden, weil dann Mitgliedsbeiträge zur Finanzierung der Aktivitäten ausfallen.

 

Ausgabe: 03/2024
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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