Barrierefreies Wohnen
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Infografik Nr. 378518
Die deutsche Gesellschaft wird im Durchschnitt immer älter und immer mehr Menschen leiden unter ernsthaften gesundheitlichen Einschränkungen. Barrierefreiheit wird damit zu einem immer wichtigeren Thema. Sind unsere Gebäude und Wohnungen darauf eingerichtet? Antworten aus einer Befragung des Statistischen Bundesamts!
In Deutschland leben rund 8 Millionen schwerbehinderte Menschen, das heißt fast jeder Zehnte leidet unter ernsthaften körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen. Und diese Zahlen dürften mit zunehmender Alterung der Gesellschaft noch deutlich steigen. Das bedeutet nicht nur wachsende Aufgaben für ärztliche Versorgung, Betreuung und Pflege, sondern erfordert auch umfangreiche Anpassungen im öffentlichen und privaten Raum, damit die behinderten Menschen ein möglichst normales, selbstbestimmtes Leben führen können.
Dafür ist es notwendig, Verkehrswege und Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen weitgehend barrierefrei zu gestalten und für die verschiedenen Arten der Behinderung eine Lösung anzubieten: abgesenkte Bordsteinkanten an Fußgängerüberwegen, Aufzüge für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer, Hinweise in Blindenschrift und optische Signale für Schwerhörige zum Beispiel. Ebenso wichtig ist es, die barrierefreie Nutzung von Behörden-Websites zu ermöglichen – etwa durch Erläuterungen in leichter Sprache oder gesprochene Textinformationen. Die größte Herausforderung besteht aber darin, das private Umfeld der schwerbehinderten Menschen so um- und auszurüsten, dass sie möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung leben können und nicht von der Außenwelt abgeschnitten sind. Für Neu- und Umbauten gibt es deshalb Planungsempfehlungen, welche Mindeststandards für ein barrierefreies Wohnen zu beachten sind (siehe die einschlägige DIN 18040-2). Die Förderbank KfW unterstützt Umbau-Maßnahmen in bestehenden Gebäuden mit Darlehen von bis zu 50 000 €.
Das Statistische Bundesamt untersuchte anhand einer Zusatzbefragung zum Mikrozensus 2022, wie es um die Barrierefreiheit in den bestehenden Gebäuden und Wohnungen in Deutschland bestellt ist. Und zwar unter dem Aspekt, ob Haus und Wohnung frei von Hindernissen sind und genug Platz bieten, damit die Bewohner gegebenenfalls einen Rollator oder Rollstuhl nutzen können. Die Ergebnisse, gestützt auf die Aussagen der Befragten, fielen eher bescheiden aus. So hatten nur 17% der 39,3 Millionen Haushalte einen stufen- oder schwellenlosen Zugang zu dem von ihnen bewohnten Haus. Innerhalb der Wohnung hatten lediglich 22% keine Schwellen oder Bodenunebenheiten (von mehr als 2 cm) zu überwinden. Bei den Platzverhältnissen innerhalb der Wohnung sah es besser aus, aber auch hier gab es häufig Einschränkungen: Nur in 62 % der Wohnungen waren die Türen breit genug für einen Rollstuhl und lediglich 53 % der Bäder und WCs boten genügend Bewegungsfreiheit für behinderte Menschen.
Ausgabe: | 05/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |