Tiefkühlkost
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Infografik Nr. 292125
Vor 100 Jahren wurde die Tiefkühlung von Lebensmitteln "erfunden". Heute ist sie aus dem Alltag der Verbraucher nicht mehr wegzudenken, sei es in der eigenen Küche oder beim Essen irgendwo unterwegs. Wenn sie schon immer einmal wissen wollten, welche Tiefkühlprodukte am besten "gehen" – hier aktuelle Zahlen für den deutschen Markt!
Vor rund 100 Jahren, 1923, baute der amerikanische Meeresbiologe Clarence Birdseye mit einfachen Mitteln die erste Anlage, mit der Lebensmittel tiefgefroren werden konnten. Das war der Beginn einer Entwicklung, aus der die Produktion von Tiefkühlkost als wichtiger Zweig der Lebensmittelindustrie hervorging und die der Vorratshaltung und Essenszubereitung gänzlich neue Möglichkeiten eröffnete. „Birds Eye Frosted Food“ hieß die Marke, unter der in den USA 1930 erstmals Tiefkühlgemüse im Einzelhandel angeboten wurde. In den USA wurde auch die optimale Lagertemperatur für Tiefkühlkost ermittelt: 0° Fahrenheit oder umgerechnet -18° Celsius. In Deutschland stellten die ersten Produzenten 1955 auf der Lebensmittelmesse Anuga in Köln ihre Erzeugnisse vor. Seitdem entwickelten sich Absatz und Verbrauch von Tiefkühlkost fast kontinuierlich aufwärts. Lag der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch tiefgekühlter Lebensmittel 1960 im alten Bundesgebiet erst bei 0,6 kg, so stieg er 2023 bundesweit auf den Rekordwert von 49,4 kg.
Die Branche wird nicht müde, die Vorteile der Tiefkühlung im Allgemeinen und der verschiedenen Tiefkühlprodukte im Besonderen zu betonen. Hauptversprechen ist die durch rasches Frosten und ununterbrochen Lagerung bei -18° C über längere Zeit gewährleistete Frische der Erzeugnisse. Durch Tiefgefrieren werden die chemischen und biologischen Prozesse gestoppt, die sonst mehr oder weniger rasch den Verderb von Lebensmitteln nach sich ziehen. Auch ein Austrocknen z.B. von frischem Gemüse oder Backwaren wird verhindert; die in der frischen Ware vorhandenen Nährstoffe bleiben weitgehend erhalten. Werden Fisch oder Gemüse schon kurz nach dem Fang oder der Ernte tiefgefroren, entstehen nur geringe Lagerverluste. Und da die Produkte in aller Regel schon küchenfertig vorbereitet (also z.B. gewaschen, gesichtet, kleingeschnitten und blanchiert) sind, können sie im Haushalt oder in der Gastronomie abfallfrei verarbeitet werden. Mit fertigen Gerichten lässt sich zudem der Zubereitungsaufwand reduzieren.
Die Absatzstatistik der deutschen Tiefkühlunternehmen gibt Auskunft darüber, welche Produkte in Privathaushalten und außer Haus (bei Gastronomie, Kantinen, Backshops usw.) am meisten gefragt sind. Mit weitem Abstand an der Spitze liegen tiefgekühlte Backwaren, die überwiegend auf dem Außer-Haus- Markt abgesetzt werden. Die Favoriten beim Verkauf im Einzelhandel sind Pizza, fertige Gerichte und Tiefkühlgemüse. Kartoffeln, meist wohl in Form tiefgefrorener Pommes frites, finden im Einzelhandel und außer Haus annähernd zu gleichen Teilen ihre Abnehmer. Insgesamt wurden in Deutschland 2023 rund 4,0 Mio Tonnen Tiefkühlprodukte auf den Markt gebracht.
Ausgabe: | 06/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |