Elektro- und Elektronikschrott
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Infografik Nr. 665075
Weltweit halten immer neue elektrische und elektronische Geräte Einzug in den Alltag. Wenn diese Technik ausgedient hat, wächst unweigerlich auch die Menge an sogenanntem Elektro- und Elektronikschrott. Wie viel Schrott wird in den verschiedenen Erdregionen produziert? Und was geschieht mit ihm? Zahlen und Informationen zu einem drängenden Umweltthema!
Elektrische Geräte versprachen gestern mehr Komfort, mehr Licht, mehr Unterhaltung. Heute erlebt die Welt den Einzug der Elektronik und der Digitalisierung in alle Lebensbereiche – am Arbeitsplatz, zu Hause, im Verkehr, in der Kommunikation. Und immer neue Geräte halten Einzug in den Alltag, von Smartphones und Computern über elektronisch gesteuerte Haushaltsgeräte und Werkzeuge, sensorenbestückte Automaten und Kontrolleinrichtungen, Unterhaltungselektronik und elektrisch betriebene Fahrzeuge bis zu LED-Lampen und Fotovoltaik-Anlagen. Die massenhafte Produktion all dieser Anlagen und Geräte zieht aber unweigerlich eine Flut von Abfall nach sich, d.h. von ausgedienten Gegenständen, die entweder defekt sind oder aber als technisch überholt ausgemustert werden. Dieser Elektro- und Elektronikschrott (englisch kurz E-Waste) häuft sich zu immer größeren Mengen und schafft wachsende Umweltprobleme.
Der E-Waste-Monitor des Ausbildungs- und Forschungsinstituts der Vereinten Nationen (Unitar) trägt aus aller Welt die Daten über den anfallenden Elektronikschrott und seinen Verbleib zusammen. Wie daraus hervorgeht, wurde 2022 die Rekordmenge von 61,9 Mio Tonnen Elektro- und Elektronikschrott erzeugt. Das entsprach 7,8 kg je Kopf der Weltbevölkerung. Die größten Abfallmengen entstanden in Ostasien (16,3 Mio t), Europa (13,1 Mio t) sowie Süd- und Südostasien (10,5 Mio t). In der Pro-Kopf-Rechnung stand aber Nordamerika mit durchschnittlich 21,2 kg Elektronikabfall je Einwohner an der Spitze.
2010 belief sich die Gesamtmenge des weltweit erzeugten Elektro- und Elektronikschrotts erst auf 34 Mio t. Seitdem hat diese Abfallmenge kontinuierlich zugenommen. Die Frage nach ihrem Verbleib wird damit immer drängender. Elektronikschrott enthält einerseits Wertstoffe wie Eisen, Stahl, Kupfer, Messing, Aluminium, Kunststoffe sowie Edel- und Sondermetalle, deren Rückgewinnung sich lohnt (laut Umweltbundesamt sind in einer Tonne alter Handys etwa 250 g Gold enthalten), andererseits gehen von ihm erhebliche Umweltgefahren aus. Von den 61,9 Mio Tonnen Elektronikschrott des Jahres 2022 wurden jedoch nur 22 % in geordneten Systemen gesammelt und recycelt. In entwickelteren Ländern kamen Sammlung und Recycling von 26 % der Elektronikabfälle außerhalb solcher Systeme hinzu. In weniger entwickelten Ländern, wo es an professionellen Recyclingmöglichkeiten fehlte, wurden schätzungsweise 29% auf häufig umweltschädliche Weise ausgeschlachtet und verwertet. Die verbleibenden 23% (14 Mio Tonnen) wurden als Restmüll unbehandelt abgelagert. Auf diese Weise gelangten in einem Jahr allein 58 000 kg Quecksilber und 45 000 Tonnen mit bromierten Flammschutzmitteln behandelte Kunststoffe in die Umwelt.
Ausgabe: | 08/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |