Teilzeitarbeit
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Infografik Nr. 247210
Von den abhängig Beschäftigten in Deutschland gehen rund 30% einer Teilzeitarbeit nach, Minijobs mitgerechnet. In welchen Wirtschaftszweigen ist Teilzeitbeschäftigung am weitesten verbreitet? Und wo ist sie immer noch die Ausnahme?
Mit zunehmender Flexibilisierung der Arbeitszeit hat Teilzeitarbeit in Deutschland wie in anderen entwickelten Volkswirtschaften immer mehr an Bedeutung gewonnen. Teilzeitarbeit kommt den individuellen Bedürfnissen vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entgegen und trägt zur Entlastung des Arbeitsmarkts bei. Aus Umfragen weiß man, dass einerseits noch mehr Hausfrauen und -männer, andererseits aber auch viele Vollzeitbeschäftigte von der Möglichkeit zur Teilzeitarbeit Gebrauch machen würden, wenn das Angebot an entsprechenden Arbeitsplätzen größer wäre. Auf der anderen Seite nehmen manche Teilzeitbeschäftigten notgedrungen mit Teilzeitarbeit vorlieb, weil keine Vollzeitstelle zu finden ist. Auch überwiegen im Teilzeitbereich noch immer die weniger qualifizierten, niedriger entlohnten Tätigkeiten, so dass sie oft keine gleichwertige Alternative zur Vollzeitarbeit bieten.
Nach den Ergebnissen des Mikrozensus 2023 gehen von den 39,4 Millionen abhängig Beschäftigten in Deutschland rund 12,2 Millionen (30 %) einer Teilzeitarbeit, auch in Form einer geringfügigen Beschäftigung, nach. Nach wie vor ist Teilzeitarbeit überwiegend Frauenarbeit. Fast acht von zehn Teilzeitbeschäftigten sind weiblichen Geschlechts. Während von den berufstätigen Männern erst 13 % einen Teilzeitjob ausüben, sind von den berufstätigen Frauen 50 % teilzeitbeschäftigt. Und von diesen Frauen hat sich wiederum fast die Hälfte bewusst für eine Teilzeitarbeit entschieden, um neben der Berufstätigkeit genügend Zeit für die Betreuung der Kinder oder die Pflege von Angehörigen zu haben. Bei den Männern sind Teilzeitbeschäftigungen dagegen oft eine Form des Gelderwerbs während der Ausbildung oder im Ruhestand. Gesundheitsbedingte Einschränkungen können bei Frauen und Männern ein Grund sein, nur eine begrenzte Stundenzahl zu arbeiten.
Die langfristige Zunahme der Teilzeitarbeit ist auch Ausdruck des wirtschaftlichen Strukturwandels, der die Dienstleistungen mehr und mehr in den Vordergrund treten lässt. Im Verarbeitenden Gewerbe sind Teilzeitbeschäftigungen mit einem Anteil von 12,6% (2023) nur relativ gering verbreitet. Kaum höher ist ihr Anteil im Baugewerbe (13,7%). Der Schwerpunkt der Teilzeitarbeit liegt dagegen eindeutig im Dienstleistungssektor. So beläuft sich der Anteil der Teilzeitbeschäftigten im Einzelhandel, im Gesundheits- und Sozialwesen oder im Gastgewerbe auf rund 50 %. Überdurchschnittlich hoch ist er auch bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen (von Forschung, Rechtsberatung und Werbung bis zur Gebäudereinigung) mit 37,4 %. Bei Banken und Versicherungen liegt er bei 28,9 %, in der öffentlichen Verwaltung bei 25,1 %.
Ausgabe: | 11/2024 |
Produktformat: | eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei. |
Reihe: | 53 |
Reihentitel: | Zahlenbilder |