Politische Orientierung junger Leute

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Infografik Nr. 088660

"Links" und "rechts" sind geläufige Begriffe zur politischen Verortung von Parteien und Standpunkten. Interessant ist, wo junge Leute sich selbst zwischen den beiden Polen einordnen. Eine Umfrage für die Shell Jugendstudie gibt nähere Aufschlüsse dazu. Sie zeigt auch, worin sich die Positionen junger Frauen und Männer, West- und Ostdeutscher unterscheiden.

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Das Begriffspaar „links/rechts“ zur politischen Einordnung von Parteien oder einzelnen Menschen geht auf die Zeit nach der französischen Revolution zurück, als sich in der Nationalversammlung die „Bewegungsparteien“ links, die konservativen „Ordnungsparteien“ auf der rechten Seite niederließen. Zwar wurde es schon oft für überholt erklärt, da es in seiner einfachen Gegensätzlichkeit der Komplexität der politischen Verhältnisse von heute nicht mehr gerecht werde. Aber nach wie vor ist es als Mittel der politischen Verortung für sich und andere in Gebrauch und wird auch ohne langwierige Erläuterungen verstanden.

Für die Shell Jugendstudie wird bereits seit 2002 in Abständen von vier bis fünf Jahren nach der politischen Positionierung junger Leute zwischen 15 und 25 Jahren gefragt. Auch dabei bedient sich die Befragung der Links/rechts-Kategorie: Anhand einer elfstufigen Skala, die von „links“ (1-3) über „eher links“ (4-5), „Mitte“ (6) und „eher rechts“ (7-8) bis „rechts“ (9-11) reicht, sollen die Jugendlichen und Jungerwachsenen angeben, wo sie sich selbst sehen. 2024 ordneten sich die Befragten im Durchschnitt etwas links von der Mitte ein, bei einem Wert von 5,3. Im Vergleich zur vorherigen Befragung (2019: 5,1) blieb der Durchschnittswert damit nahezu stabil. Zugleich war der Anteil derjenigen, die sich nicht einstufen konnten oder wollten, mit 10 % niedriger als bei allen früheren Befragungen. Eine mögliche Erklärung dafür liegt in der zunehmenden Politisierung und gesellschaftlichen Polarisierung vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse in den vergangenen Jahren: des Flüchtlingszuzugs, der Erderwärmung, der Corona-Pandemie und der Kriege in der Ukraine bzw. im Nahen Osten.

Bemerkenswert ist die unterschiedliche Positionierung der Geschlechter: Junge Frauen stuften sich mit einem Durchschnittswert von 5,0 deutlich weiter links ein als ihre männlichen Altersgenossen (Durchschnitt 5,6). Während sich jeweils gut ein Viertel der Befragten in der Mitte des politischen Spektrums sah, nahmen 51 % der jungen Frauen, aber nur 41 % der jungen Männer eine linke oder eher linke Position ein. Rechts bzw. eher rechts standen dagegen weit mehr junge Männer (25 %) als junge Frauen (11 %).

Deutliche Unterschiede sind auch im Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland erkennbar. Zwar ist der Anteil derjenigen, sie sich als „rechts“ oder „eher rechts“ einstuften, in beiden Großregionen gleich groß (18 %), aber im Osten nahm gut ein Drittel aller Befragten eine Position in der Mitte ein, während sich im Westen ebenso viele „eher links“ sahen. 

Ausgabe: 01/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
Linksextreme Linksextreme
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Bildung und politische Mitsprache Bildung und politische Mitsprache
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Gefahr von rechts Gefahr von rechts
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