Afrika - Wirtschaft und Bevölkerung

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Infografik Nr. 880034

Afrika trägt immer noch schwer am Erbe der Kolonialzeit. Wirtschaftlich liegt der Kontinent hinter anderen Weltregionen zurück. Ein großer Teil seine Bevölkerung lebt in extremer Armut. Die Bevölkerungsentwicklung stellt zugleich eine drückende Last und ein riesiges Potenzial für die Zukunft dar. Was müsste geschehen, damit dieses Potenzial genutzt wird?

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Afrika – Wirtschaft und Bevölkerung

Bis in die 1960er Jahre stand der afrikanische Kontinent noch weitgehend unter europäischer Kolonialherrschaft, wurde verwaltet und ausgebeutet nach fremden Interessen. Aus dieser Abhängigkeit konnten sich die afrikanischen Staaten im Zuge der Entkolonialisierung erst in langwierigen, von Rückschlägen und Konflikten unterbrochenen Prozessen lösen. Bis heute leidet Afrika aber unter den Lasten der Vergangenheit – den künstlichen Grenzziehungen der Kolonialmächte, der unterdrückten eigenständigen Entwicklung.

Nach wie vor ist der Kontinent Objekt der geopolitischen Interessen und wirtschaftlichen Begehrlichkeiten der Großmächte. Nach wie vor ist er gekennzeichnet durch Armut und Unterentwicklung: Von den 45 am wenigsten entwickelten Ländern der Erde (least developed countries - LDC) liegen 33 in Afrika; zwei Drittel der weltweit 838 Mio Menschen in extremer Armut (2025) leben nach den Berechnungen der Weltbank in Afrika südlich der Sahara. Die marktmäßige Produktion der 54 afrikanischen Länder machte 2024 nur rund 2,8 Billionen US-Dollar aus, das entsprach gerade einmal 2,5 % der Weltwirtschaftsleistung. Vom gesamten afrikanischen BIP entfiel die Hälfte auf nur fünf Länder: Südafrika, Ägypten, Algerien, Nigeria und Marokko. Afrika verfügt über riesige Agrarflächen, aber in vielen Ländern überwiegt in der Landwirtschaft noch immer die Subsistenzwirtschaft, mit der sich die Menschen selbst versorgen. In den Städten und auf dem Land herrscht die informelle Wirtschaft ohne geregelte Beschäftigung vor, in den Ballungszentren oft auch schon in den modernen Erscheinungsformen der Internetökonomie. Verbindung zu den internationalen Märkten besteht fast nur dort, wo Rohstoffe wie Öl, Kupfer, Gold, Kakao oder Tee exportiert werden können oder industrielle Sonderzonen entstanden sind.

Die Bevölkerungsentwicklung stellt zugleich eine drückende Last und ein riesiges Zukunftspotenzial für den Kontinent dar. Seit 1990 ist die Bevölkerung Afrikas um mehr als 140% auf 1,55 Milliarden gewachsen und der Bevölkerungszuwachs ist mit 2,3% jährlich weiterhin hoch: er bewirkt eine Verdoppelung der Bevölkerungszahl in 30 Jahren. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt 2025 bei 19 Jahren. Für seine Zukunft benötigt der Kontinent eine Entwicklung, durch die produktive Beschäftigung für die wachsende Zahl an Menschen geschaffen wird. Eher als durch Investitionen von außen dürfte das durch Entwicklungsprozesse von innen heraus gelingen: durch Ausbildung, bessere Infrastruktur, Aufbau lokaler Märkte. Die Agenda 2063 der Afrikanischen Union enthält dazu bedenkenswerte Ansätze. 

Ausgabe: 09/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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