Sexueller Missbrauch von Kindern

Sexueller Missbrauch von Kindern
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Infografik Nr. 131128

Der sexuelle Missbrauch von Kindern ist Gegenstand eines Lagebilds, das vom Bundeskriminalamt regelmäßig auf neuen Stand gebracht wird. Wer sind die Opfer, wer die Tatverdächtigen? Welche Rolle spielt die Kontaktanbahnung übers Internet?

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Das Bundeskriminalamt erstellt regelmäßig Lagebilder zu bestimmten Bereichen der Kriminalität. Es geht damit der Entwicklung in Brennpunkten des kriminellen Handelns nach und dokumentiert sie anhand von Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik. Wie die Statistik selbst befassen sich die Lagebilder mit dem „Hellfeld“ krimineller Aktivitäten, das heißt mit Delikten, die von der Polizei erfasst und bearbeitet wurden. Das mehr oder weniger große Dunkelfeld bleibt zwangsläufig ausgeklammert. Eines der Lagebilder gilt dem sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, einem Thema, das auch immer wieder die breite Öffentlichkeit aufschreckt, wenn über verstörende Einzelfälle berichtet wird.

Im Jahr 2024 gingen die Strafverfolgungsbehörden 16354 Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern nach. Das entsprach etwa dem Niveau der Vorjahre. Erfasst wurden dabei Straftaten nach den §§ 176 und 176 a-e des Strafgesetzbuchs. In rund 60% der Fälle wurden sexuelle Handlungen am Kind oder durch das Kind am Täter vorgenommen. In etwa 25% der Fälle und damit häufiger als in den Vorjahren handelte es sich aber darum, dass der Täter ohne Körperkontakt auf das Kind einwirkte. Das deutet darauf hin, dass sich das Missbrauchsgeschehen teilweise in den digitalen Raum verlagert. Da soziale Kommunikation zunehmend im Internet stattfindet, eröffnen sich für die Täter dort zahlreiche Möglichkeiten, Kontakte mit Kindern anzuknüpfen. Dies geschieht häufig durch das sogenannte Cybergrooming, bei dem Erwachsene Kinder oder Jugendliche über vermeintlich harmlose Kanäle wie Online-Spiele oder soziale Netzwerke ansprechen und manipulieren, um sexuelle Kontakte anzubahnen. Das wirft unweigerlich die Frage auf, wie Kinder vor solchen Gefahren besser geschützt werden können.

2024 wurden mehr als 18000 Kinder Opfer sexuellen Missbrauchs. Drei Viertel davon waren weiblich, die meisten davon (11885) zwischen 6 und 13 Jahren, weitere 1480 weniger als 6 Jahre alt. Von den 12368 Tatverdächtigen waren andererseits fast 95% männlichen Geschlechts. Rund 30% der Tatverdächtigen waren selbst noch Kinder und Jugendliche. Das BKA stellt dazu fest, dass Minderjährige oft schon in frühen Jahren sexuelle Erfahrungen mit Gleichaltrigen oder Jüngeren sammeln und sich dabei über die Strafbarkeit ihres Tuns oft gar nicht im Klaren sind.

In mehr als der Hälfte der Fälle gab es bereits eine Vorbeziehung zwischen Opfern und Tatverdächtigen. So waren beide Seiten oft schon miteinander bekannt oder befreundet (29% der Fälle), hatten eine familiäre Verbindung (23%) oder kannten sich aus der Schule, dem Verein oder einer sonstigen Gruppe (5%). 

Ausgabe: 11/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
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