Eheschließungen 1950-2024

Eheschließungen 1950-2024
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Infografik Nr. 021190

In Deutschland wird immer seltener geheiratet. Die Zahl der Eheschließungen ist derzeit nur etwa halb so hoch wie in den frühen 1960er Jahren. Und die Entscheidung für eine Ehe (als Erstheirat) fällt immer später: Bei Männern im Durchschnitt mit rund 35 Jahren, bei Frauen mit 33 Jahren. Sehen Sie die Entwicklung der Eheschließungen in Deutschland seit 1950 auf einen Blick!

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Wenn Paare heiraten, ist das zunächst ihre eigene, ganz private Entscheidung. Aber das Heiratsverhalten unterliegt auch starken äußeren Einflüssen: Religiöse Bindungen, wirtschaftliche Erwägungen, politische und rechtliche Maßnahmen tragen dazu ebenso bei wie die ungeschriebenen Regeln, was in einer Gesellschaft oder im jeweiligen sozialen Milieu als „normal“ und richtig gilt.

Ein Blick auf die Statistik zeigt einen über viele Jahre anhaltenden Rückgang der Eheschließungen in Deutschland. In den ersten Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden noch viele bis dahin aufgeschobene Hochzeiten nachgeholt. 1950 war die Zahl der Eheschließungen (750450) so hoch wie seitdem nie wieder. Nach einem zeitweiligen Rückgang nahmen sie ab Mitte der 1950er Jahr wieder zu. Vor allem wurde nun im Durchschnitt viel früher geheiratet, als es im ersten Nachkriegsjahrzehnt der Fall gewesen war. Dem Heiratsboom folgte in den 1960er Jahren eine Geburtenwelle. Wohl zu Recht erscheint diese Zeit, in der die Deutschen wieder einen bescheidenen Wohlstand erworben hatten und die Werte des häuslichen Glücks für sich entdeckten, als eine ausgesprochen familienorientierte Phase.

Die 1970er Jahre brachten in Westdeutschland eine Abkehr von diesem Verhaltensmuster. Es wurden nun immer weniger Ehen geschlossen, das Heiratsalter stieg, und die Zahl der Geburten ging drastisch zurück. Dafür setzten sich Formen des nichtehelichen Zusammenlebens als gesellschaftlich akzeptierte Möglichkeit der Partnerbeziehung in weitem Umfang durch. In der früheren DDR blieb die Zahl der Eheschließungen hingegen bis zum Ende der 1980er Jahre hoch – nicht zuletzt ein Ergebnis der staatlichen Sozial- und Bevölkerungspolitik, die frühes Heiraten und Kinderkriegen belohnte. Der durch die deutsche Einigung ausgelöste Umbruch setzte dem jedoch ein abruptes Ende. An den dramatisch gesunkenen Heirats- und Geburtenziffern im Osten wird deutlich, wie tief die soziale Verunsicherung der „Wendejahre“ selbst in den privatesten Lebensbereich hineinwirkte.

Bundesweit gab es nach der lange Zeit rückläufigen Entwicklung erst 2015-2019 wieder ein leichtes Zwischenhoch, dem aber ein neuer Tiefstand folgte. Ende 2024 waren nur noch knapp 50% der volljährigen Erwachsenen verheiratet, 33% dagegen ledig, die übrigen verwitwet oder geschieden. Wie die Statistik zeigt, fällt die Entscheidung für eine Ehe (als Erstheirat) immer später: bei Männern 2024 im Durchschnitt mit 35,3 Jahren, bei Frauen mit 32,9 Jahren. Seit Oktober 2017 sind in Deutschland auch Eheschließungen gleichgeschlechtlicher Paare möglich. 2024 machten davon rund 8800 Paare Gebrauch. 

Ausgabe: 10/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
Ehe- und Familiennamen Ehe- und Familiennamen
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Eheschließung Eheschließung
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