Die Kosten der Arbeitslosigkeit

Die Kosten der Arbeitslosigkeit
42 Credits

Für Sie als Mitglied entspricht dies 4,20 Euro.

Infografik Nr. 153119

Welche Kosten die Arbeitslosigkeit für die öffentlichen Haushalte nach sich zieht, ist Thema dieses ZAHLENBILDS. Die Summe der Kosten setzt sich zusammen aus Mehrausgaben (z.B. für Arbeitslosenversicherung und Bürgergeld) und Mindereinnahmen an Sozialbeiträgen und Steuern. Verfolgen Sie die Entwicklung seit dem Höhepunkt der Arbeitslosigkeit im Jahr 2005 bis heute!

Welchen Download brauchen Sie?

Arbeitslosigkeit als wirtschaftliche und soziale Massenerscheinung zieht schwere Belastungen... mehr
Mehr Details zu "Die Kosten der Arbeitslosigkeit"

Arbeitslosigkeit als wirtschaftliche und soziale Massenerscheinung zieht schwere Belastungen für die öffentlichen Finanzen nach sich. Das zeigen die Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das IAB berücksichtigt dabei die Mehrausgaben und Mindereinnahmen, die den öffentlichen Haushalten in Deutschland entstehen, weil Arbeitslose einerseits weniger Steuern und Sozialbeiträge zahlen und andererseits Leistungen der Sozialkassen und der Grundsicherung in Anspruch nehmen.

Durch die Arbeitsmarktreform 2005 wurden die Kosten der Arbeitslosigkeit in ihrer Höhe und Zusammensetzung stark beeinflusst. So verkürzte sich die Bezugsdauer für das Arbeitslosengeld I, während das pauschale Arbeitslosengeld II die frühere Arbeitslosenhilfe ablöste. Erwerbsfähige Hilfebedürftige mussten sich fortan als arbeitslos registrieren lassen, um das neue ALG II beziehen zu können. Unter diesen Bedingungen bezifferten sich die fiskalischen Kosten der Arbeitslosigkeit 2005 auf den Rekordbetrag von 87,7 Mrd €. Mit sinkender Arbeitslosigkeit gingen sie in den folgenden Jahren deutlich zurück. Allerdings beliefen sich die Kosten der Arbeitslosigkeit 2018 trotz der anhaltenden Entspannung am Arbeitsmarkt immer noch auf 50,3 Mrd €. In der Corona-Krise des Jahres 2020 erfolgte ein erneuter steiler Anstieg. Und die wirtschaftliche Stagnation, die sich daran anschloss, verhinderte auch eine Rückkehr zu deutlich niedrigeren Kosten.

Für 2023 errechnete das IAB eine Belastung der öffentlichen Haushalte von 67,5 Mrd €. Auf der Ausgabenseite entfielen davon 15,5 Mrd € auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung und 25,1 Mrd € auf Sozialleistungen (Bürgergeld). Durch Mindereinnahmen infolge der Arbeitslosigkeit wird vor allem die finanzielle Leistungsfähigkeit der Sozialversicherung beeinträchtigt. So mussten die Sozialkassen (Rentenversicherung, Kranken- und Pflegekassen, Bundesagentur für Arbeit) 2023 auf 18,0 Mrd € verzichten, die sie bei Vollbeschäftigung aus lohnbezogenen Beiträgen eingenommen hätten. Der Staat hatte Steuerausfälle von 8,9 Mrd € zu tragen: Zum einen kamen weniger Lohn- und Einkommensteuern herein, zum anderen fielen auch weniger Verbrauchsteuern an, weil die Arbeitslosenhaushalte den Gürtel enger schnallen mussten.

Legt man Mehrausgaben und Mindereinnahmen auf die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen um, so kostete jeder Arbeitslose den Staat und die Sozialkassen 2023 rund 24000 Euro. Dabei bleibt noch unberücksichtigt, welche Kosten und Wohlfahrtseinbußen aus psychosozialen und gesundheitlichen Belastungen, aus dem Verlust beruflicher Fertigkeiten und Kenntnisse bei lang andauernder Arbeitslosigkeit oder aus unterbliebener Produktionsleistung entstehen. 

Ausgabe: 06/2025
Produktformat: eps-Version, Komplette Online-Ausgabe als PDF-Datei.
Reihe: 53
Reihentitel: Zahlenbilder
Zuletzt angesehen